Durch glitzernden Tiefschnee carven, die Freiheit auf weiten Gletscherflächen und den Wind im Gesicht spüren, Wälder durchfahren, die vielleicht noch nie ein Mensch vorher betreten hat – was sich wie der Traum eines jeden leidenschaftlichen Skifahrers anhört, ist mittlerweile fester Bestandteil des Wintersports: Heliskiing.
Hoch hinauf mit dem Helikopter
Beim Heliskiing werden die Skifahrer mit einem Helikopter hoch ins Gebirge oder auf einen Gletscher geflogen, wo sie in der „Wildnis“ abgesetzt werden und von da aus eine Talfahrt antreten, wie sie sie vermutlich noch nicht erlebt haben. Schon beim Flug breitet sich eine ganz besondere Stimmung im Helikopter aus, weiß Julie May zu berichten. Die 30-Jährige gehört zu den wenigen Schweizer Helipilotinnen. Neben Rettungseinsätzen und Transporten fliegt sie von Gstaad aus regelmäßig Freeride-Fans auf die Gipfel des Berner Oberlands. „Heliskiing ist auch für mich speziell“, sagt Julie May. „Die Vorfreude der Passagiere steckt an, der Heli ist derart mit guter Energie gefüllt, dass er wie von selbst fliegt.“ Um möglichst früh im Pulver-Eldorado anzukommen, stehen alle Beteiligten in dunkler Nacht auf – schließlich ist das Fahren in den ersten Sonnenstrahlen des Tages Hochgenuss pur.
Abfahrt mit dem Guide
Begleitet werden die Skifahrer bei ihrer Abfahrt von einem sogenannten „Guide“. Diese sind erfahrene, professionelle und vor allem ortskundige Skilehrer oder Bergführer, die speziell auf das Skifahren in der Wildnis geschult sind. Sie achten sowohl auf die Sicherheit der Teilnehmer als auch darauf, dass die Natur keinesfalls durch die Skifahrer in Mitleidenschaft gezogen wird.
Vor jeder Tour bekommen die Teilnehmer eine Sicherheitsschulung, das „safety-briefing“, bei dem sie unter anderem über das Verhalten während des Helikopterfluges, während der Abfahrt und über den Umgang mit einem Lawinenverschütteten-Suchgerät aufgeklärt werden. Denn so erfahren die Guides auch sind, letztendlich ist die Natur eine unberechenbare Gewalt und die Sicherheit auf den unpräparierten Pisten ausnahmslos das vorrangige Gebot.
Auf dem „Run“ ins Tal, bei dem die Sportler oftmals über 1.000 Höhenmeter zurücklegen, sind weit und breit keine Lifte, Seilbahnen oder Skihütten zu sehen, vielmehr sind Begegnungen mit einheimischen Wildtieren wie dem Adler, Gämsen oder Murmeltieren keine Seltenheit.
Heliskiing ist auch für „Nicht-Profis“ geeignet
Entgegen vieler Erwartungen ist Heliskiing nicht nur etwas für Profis, sondern für jeden Skifahrer, der schon Erfahrungen auf anspruchsvolleren roten und schwarzen Pisten gemacht hat und über Schnelligkeit und Wendigkeit verfügt. Auch eine gewisse Kondition ist klar von Vorteil. Doch sobald diese Voraussetzungen erfüllt sind, steht einem unvergesslichen Urlaubserlebnis nichts mehr im Wege – Adrenalinkick inklusive.
Wo ist Heliskiing in den Alpen möglich?
In folgenden Skiorten aus dem SnowTrex-Angebot bzw. in deren Nähe wird Heliskiing angeboten:
Skiort | Land |
---|---|
Lech am Arlberg | Österreich |
Monte Rosa | Italien |
Livigno | Italien |
Val Madesimo | Italien |
Mürren | Schweiz |
Grindelwald | Schweiz |
Meiringen | Schweiz |
Gstaad | Schweiz |
Davos-Klosters | Schweiz |
Flims-Laax-Falera | Schweiz |
Arosa-Lenzerheide | Schweiz |