Adrenalinschub auf Seilrutschen – Flying Fox, Tyrolienne, Zipline & Co.

5. Februar 2019 - SnowTrex

An einem Seil befestigt über den Abgrund schweben – dieser Nervenkitzel am Berg ist der letzte Schrei im Winterurlaub. In deutschen Mittelgebirgen aber auch in den Alpen winken verschiedene Seilrutschen, die bei dem rasanten Flug den einen oder anderen Adrenalinrausch bescheren. Wir stellen einige Angebote vor.

Nur für Mutige: die Tyrolienne in Val Thorens.

Flying Fox XXL

Der Flying Fox ist wohl die Mutter aller Seilrutschen und mittlerweile an vielen Orten zu finden. In Golm fliegt man über einen See, in Oberaudorf über eine Alm am Hocheck und im Safaripark in Schröcken gleich auf sechs Bahnen. Die wohl wildeste Variante, die auch im Winter geöffnet hat, ist der Flying Fox XXL in Leogang. Laut Betreiber ist dies die schnellste und gleichzeitig längste Stahlseilrutsche der Welt. Von der Stöcklalm (Mittelstation Asitzbahn) gleitet man 1,6 km über das Tal und genießt in über 143 m Flughöhe einen tollen Ausblick. Gleiten ist dabei ein relativer Begriff, denn es werden kurzzeitig Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h erreicht.

Mit dem Flying Fox „fliegt“ man bis zu 130 km/h schnell.

La Tyrolienne

Einen „Flug des Adlers“ verspricht die Seilrutsche La Tyrolienne – White Wild im französischen Orelle. Sie ist eine der höchsten Seilflugbahnen weltweit und besitzt gegenüber anderen Bahnen einen Vorteil: Man kann die Skier und das Snowboard auf die Fahrt mitnehmen. Mit Sack und Pack schwebt man von Orelle nach Val Thorens hinüber und genießt bei dem Greifvogelflug am Seil die Kulisse der berühmten Trois Vallées. Der Start liegt am Sessellift Bouchet auf 3.230 m. Auf der 1,3 km Strecke segelt man über den wohl schönsten Gletscher der Savoyen und wird dabei bis zu 105 km/h schnell. An der Funitel-Bergstation am Col de Thorens auf 3.000 m angekommen geht es gleich wieder auf die Skier oder das Board – traumhaft.

Auch zu zweit kann man die abenteuerliche Fahrt in Val Thorens genießen.

Air Rofan

Der „Air Rofan Skyglider“ befindet sich unweit der Bergstation der Rofanseilbahn am Gschöllkopf (2.040 m) in Maurach am Achensee. Die Konstruktion ist den Schwingen des Steinadlers nachempfunden, der im Rofangebirge zu Hause ist. So wird den Fliegern das Gefühl vermitteln, selbst über das Tal schweben zu können wie ein Adler. Gleich vier Personen hängen nebeneinander in dem Stahlgestell und sausen den Berg hinunter. Mit Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h legt der Metallvogel rund 800 m Strecke und 200 Höhenmeter zurück. Kinder dürfen ab 10 Jahre mitfliegen und die Mindest-Körpergröße beträgt 1,30 m.

Zipline Stoderzinken

Der Stoderzinken bei Gröbming gilt als Top-Aussichtsberg der Region Schladming-Dachstein. Hier steht eine der größten Seil-Gleitfluganlagen der Alpen. Mit einer Länge von 2,5 km und einem Höhenunterschied von 700 m ist sie zahlenmäßig kaum zu toppen. Beim „Take off“ können bis zu vier Personen an den parallel gespannten Seilen nebeneinander über das Tal schweben. Im Jahr 2014 gewann die Anlage sogar den großen Tourismus-Innovationspreis des Landes Steiermark. Ab einer Körpergröße von 1,20 m und einem Alter von 8 Jahren darf man mitfahren. Die Anlage ist im Juli und August von Montag bis Sonntag und im September und Oktober von Mittwoch bis Sonntag geöffnet.

Die Zipline am Stoderzinken.

Adrenaline X-Treme Adventures

Auch in der Ferienregion Kronplatz in Südtirol gibt es eine aufregende Seilrutsche – die mit 3,2 km als längste in Europa gilt. Der Fluggast schwebt 100 m über dem Boden, zwischen Bäumen hindurch und über das Tal. Dabei kommt er bis auf 80 km/h. Die Anlage steht in St. Vigil in Enneberg und das Seil ist über das hübsche Gladertal gespannt – inklusive Dolomiten-Ausblick. Das Mindestalter ist 11 Jahre. Kinder, die weniger als 40 kg wiegen, dürfen auf der Seilrutsche nur im Tandem mit einem Trainer fliegen (nach Voranmeldung).

Hirschgrund-Zipline

Die Hirschgrund-Zipline-Area befindet sich im Heubachtal im mittleren Schwarzwald. Hier gibt es nicht nur eine, sondern gleich sieben Bahnen, die als Rundkurs angelegt sind und zusammen 1.620 m Seillänge ergeben. Zunächst probiert man sich auf zwei Übungsbahnen, bevor es auf die längeren Abschnitte über Steilhänge und Täler, Hügel und Bäche geht. Die Ziplines mit unterschiedlichem Charakter sind untereinander durch Podeste und Pfade verbunden. Eine Tour dauert gute zwei Stunden, dabei ist eine durchschnittliche körperliche Fitness gefragt. Die Zipline-Area ist bis Mitte November geöffnet.

Harzdrenalin

Die „Megazipline“ im Harz ist Europas größte Doppelseilrutsche und verspricht eine Fahrt mit Adrenalinschub-Garantie. Die parallel gespannten Seile führen entlang der Wendefurth-Talsperre, so dass zwei Personen gleichzeitig über die 1 km lange Strecke in 120 m Höhe segeln können. Während der Fahrt bekommen die bäuchlings in ihren Sicherheitsgurten hängenden Fluggäste bis zu 85 km/h drauf. Auch hier dürfen mutige Kinder ab 10 Jahren mit. Vorteil: Man kann ohne Voranmeldung kommen! Nachteil für Winterurlauber: Die Anlage ist nur bis Oktober geöffnet.

Flying Waters

Eine Zipline der etwas anderen Art wurde jüngst in Bad Gastein im Nationalpark Hohe Tauern eröffnet. Seit Juli 2015 schwebt man mit dem „Flying Waters“ von der Villa Solitude bis zum Thermalquellpark über den Ort. Das Besondere: Hier geht es nicht um den Adrenalinkick, sondern um einen neuen Blickwinkel auf Gastein. An dem 300 m langen Seil erreicht man maximal 50 km/h, so dass man genügend Zeit hat, das Panorama zu genießen: Da wäre das historische Ortszentrum mit seiner Belle-Epoque-Architektur, der tosende Wasserfall und natürlich die Bergwelt der Hohen Tauern. Der entspannte Flug über Bad Gastein ist im Winter von Mitte Dezember bis Mitte März möglich.

Für die meisten dieser Anlagen muss man sich vorab anmelden. Wer also auf den Geschmack gekommen ist, sollte sich frühzeitig für seinen nächsten Winterurlaub ein ganz besonderes Flugerlebnis sichern. Wer nicht solange warten will, kann die Anlagen auch schon jetzt im Sommer besuchen. SnowTrex wünscht guten Flug!

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