Standseilbahnen gehören zu den faszinierendsten Transportmitteln in den Bergen. Für Schneeliebhaber, Bergfans und technikinteressierte Wintersportler sind die Anlagen, die ein faszinierendes Zusammenspiel von Ingenieurskunst, Komfort und Naturnähe sind, ein echtes Highlight. Was Standseilbahnen im Skigebiet ausmachen, wie sie sich von Gondeln oder Sesselliften unterscheiden und wo Besucher einige der bekanntesten Strecken dieser Art in den Alpen finden, erklärt und zeigt SnowTrex jetzt.
Die Geschichte der Standseilbahnen
Standseilbahnen leben in den Bergen auch von ihrer langen Tradition. Die ersten Anlagen ihrer Art wurden schon im 15. Jahrhundert entwickelt und dienten hier auf dem Weg zu den Gipfeln bereits Mitte des 19. Jahrhunderts vielerorts in Europa und in Übersee als effizientes Transportmittel für Güter. Deshalb wurden sie schließlich für den Personenverkehr im Alpenraum und damit auch für den Tourismus interessant.
So funktionieren Standseilbahnen
Aufbau und Mechanismus
Standseilbahnen werden in der Regel mit zwei Wagen betrieben, die durch ein Stahlseil miteinander verbunden sind. Während der eine Wagen also bergauf fährt, bewegt sich der andere bergab, was die Anlage zu einem energiesparenden und effizienten System macht. Die Antriebseinheit befindet sich meist in der Bergstation, wo das Seil über eine große Treibscheibe läuft.
Unterschiede zu anderen Seilbahnsystemen
Im Gegensatz zu Gondeln oder Sesselliften bewegen sich Standseilbahnen nicht frei schwebend, sondern auf Schienen. Dadurch bieten sie mehr Stabilität und sind ideal für besonders steile Streckenabschnitte. Zudem sind sie bei fast allen Wetterverhältnissen einsetzbar, gerade mit dem Blick auf hohe Windgeschwindigkeiten, als viele andere Seilbahnsysteme.
Sicherheit von Standseilbahnen
Standseilbahnen gelten als äußerst sicher. Ihre Konstruktion ist robust, das Seilsystem ist mehrfach gesichert, und durch moderne Überwachungstechnik wird der reibungslose Betrieb gewährleistet. Und sollte es doch einmal zu Störungen kommen, greifen automatische Bremssysteme sofort ein.
Das sind die Vorteile von Standseilbahnen
Steigfähigkeit in steilstem Gelände
Standseilbahnen können durch ihre Konstruktion auch extreme Steigungen überwinden. Damit wird es den Konstrukteuren ermöglicht, Höhenlagen zu erschließen, die mit anderen Verkehrsmitteln kaum erreichbar wären, was die Anlagen ideal für Skigebiete mit großen Höhenunterschieden macht.
Komfort und Barrierefreiheit
Große Kabinen, ein ebenerdiger Einstieg und eine sanfte Fahrweise machen Standseilbahnen besonders komfortabel. Auch mit Skiausrüstung, Kinderwagen oder Rollstuhl ist ein barrierefreier Zugang problemlos möglich.
Panoramablick und Erlebnisfaktor
Viele Standseilbahnen führen durch spektakuläre Landschaften, wie direkt vorbei an schroffen Felsen, durch Tunnel oder über offene Schneeflächen. So wird die Fahrt zum Panorama-Erlebnis, das weit über den reinen Transport durch verschneite Berge hinausgeht.
So vielseitig sind Standseilbahnen
Transport für Skitouristen
Standseilbahnen spielen in Skigebieten eine zentrale Rolle, denn sie bringen die Wintersportler effizient von den Talstationen ins Skigebiet, dienen als Verbindung zwischen Pistenbereichen oder ersetzen in stark frequentierten Abschnitten klassische Sessellifte.
Verbindung zwischen Tal und Gipfel
Auch für Ausflügler ohne Ski, wie Winterwanderer, sind Standseilbahnen ein beliebtes Verkehrsmittel. Sie ermöglichen den ganzjährigen Zugang zu Bergrestaurants, Aussichtsplattformen oder Wanderwegen im Skigebiet, auch bei starken Schneefällen.
Touristische Attraktion mit technischem Charme
Viele Standseilbahnen sind selbst eine Sehenswürdigkeit. Historische Anlagen, moderne Architektur oder rekordverdächtige Streckenführungen machen sie für technikbegeisterte Reisende sowohl im Sommer als auch im Winter zu einem Highlight im Ausflugsprogramm.
Bekannte Standseilbahnen in den Alpen
Standseilbahn Zermatt-Sunnegga (Schweiz)
Streckenlänge: 1.521 m
Höhenunterschied: 689 m
Baujahr: 2013
Die Sunnegga-Standseilbahn führt von Zermatt aus in wenigen Minuten komplett unterirdisch zur gleichnamigen Sonnenterrasse und damit direkt ins Herz vom Skigebiet Zermatt. Hier warten nicht nur 200 Pistenkilometer auf Wintersportler, sondern auch die höchste Bergstation Europas sowie der Schweiz auf 3.899 m Höhe am Kleinen Matterhorn.
„Funival“ Val d’Isère (Frankreich)
Streckenlänge: 2.292 m
Höhenunterschied: 892 m
Baujahr: 1986
Die Strecke der „Funival“ führt von La Daille in der Nähe von Val d’Isère auf fast 2,3 km hinauf zur Bergstation Rocher de Bellevarde, einem zentralen Punkt im Skigebiet Tignes/Val d’Isère. Wintersportler, die hier in Frankreich die 300 Pistenkilometer auf bis zu 3,456 m Höhe ausprobieren wollen, finden mit der Standseilbahn eine Transportmöglichkeit vor, die größtenteils im Berginneren verläuft, dadurch maximal wetterunabhängig ist und mit einer hohen Kapazität (2.200 Personen pro Stunde) aufwartet.
Hungerburgbahn Innsbruck (Österreich)
Streckenlänge: 1.800 m
Höhenunterschied: 288 m
Baujahr: 2007
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Auf dem Weg zur Innsbrucker Nordkette pendelt eine Standseilbahn, die das urbane Zentrum ideal mit alpinem Panorama verbindet. Und dabei ist nicht nur die Landschaft um die Hungerburgbahn faszinierend, sondern auch die Anlage in Österreich selbst, die ihr futuristisches Design der Stararchitektin Zaha Hadid zu verdanken hat.
Gletschershuttle Kaprun (Österreich)
Streckenlänge: 257 m
Höhenunterschied: 101 m
Baujahr: 1990
Die kürzeste Standseilbahn in dieser Liste ist gleich auch eine der spektakulärsten. Denn die Kabinen des Gletschershuttle Kaprun führen vor der Kulisse des Kitzsteinhorns (3.203 m) bis zum höchsten Punkt im Skigebiet Kitzsteinhorn/Maiskogel – Kaprun auf 3.029 m, wo einige der insgesamt 61 Pistenkilometer beginnen.
Standseilbahn Chantarella–Corviglia (Schweiz)
Streckenlänge: 1.660 m
Höhenunterschied: 478 m
Baujahr: 1985
In St. Moritz, dem mondänsten aller Skiorte, verbindet die Standseilbahn aus dem Jahr 1985 – wie der Name schon sagt – das Dorf mit dem Skigebiet Corviglia. Mit ihrer modernen Ausstattung und der zentralen Lage ist die Anlage ideal für Wintersportler, die den Einstieg ins Skigebiet mit seinen 155 Pistenkilometern in bis zu 3.022 m Höhe schnell und bequem gestalten möchten.
Funiculaire Arc en Ciel (Frankreich)
Streckenlänge: 2.885 m
Höhenunterschied: 813 m
Baujahr: 2019
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Im Sinne der Nachhaltigkeit setzt die Standseilbahn Funiculaire Arc en Ciel auf dem Weg vom Tal ins Skigebiet Les Arcs/Peisey-Vallandry Maßstäbe. Schließlich wird es Wintersportlern möglich gemacht, von TGV-Bahnhof Bourg-Saint-Maurice direkt und innerhalb weniger Minuten zu den Seilbahnen in Arc 1600 zu fahren. Damit wird die autofreie Anreise und die Option, mit dem Zug ins Skigebiet zu fahren, hier mit Blick auf 200 Pistenkilometer auf bis zu 3.226 m Höhe gefördert wie sonst fast nirgendwo in den Alpen.
Standseilbahn Schwyz-Stoos (Schweiz)
Streckenlänge: 1.738 m
Höhenunterschied: 743 m
Baujahr: 2017
Von Schwyz im gleichnamigen Kanton bringt die weltweit steilste Standseilbahn Wintersportler auf das autofreie Hochplateau Stoos. Die runden Kabinen und das innovative Design der Anlage sorgen für eine futuristische Anmutung der Standseilbahn, die teilweise eine Steigung von 110 Prozent überwindet und damit einen echten Alpen-Rekord hält.
Parsennbahn Davos (Schweiz)
Streckenlänge: 4.086 m
Höhenunterschied: 1.105 m
Baujahr: 2002
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Die Parsennbahn ist eine der bekanntesten Standseilbahnen der Alpen. Seit über 90 Jahren werden auf der über 4 km langen Strecke, die aus zwei Sektionen besteht, Skifahrer und Snowboarder von Davos Dorf auf das Weissfluhjoch. Dort erschließt die Anlage, die im Jahr 2002 modernisiert wurde, das Herzstück vom Skigebiet Davos Klosters Mountains mit seinen 211 Pistenkilometern auf bis zu 2.844 m Höhe.
FAQ zu Standseilbahnen
Welche Vorteile haben Standseilbahnen in Skigebieten gegenüber Kabinenbahnen oder Sesselliften?
Standseilbahnen fahren auf Schienen und sind daher besonders stabil, was sie ideal für steile Strecken und schwierige Witterungsverhältnisse macht. Im Gegensatz zu Gondeln oder Sesselliften schweben sie nicht frei, sondern sind fest geführt. Dadurch sind sie besonders wetterunabhängig, effizient und komfortabel, ein echter Vorteil vorrangig bei starkem Wind.
Wie funktioniert eine Standseilbahn im Skigebiet technisch?
Standseilbahnen bestehen in der Regel aus zwei Wagen, die durch ein Seil miteinander verbunden sind. Während die eine Kabine bergauf fährt, bewegt sich die andere bergab im Sinne eines Gegengewichtssystems, das Energie spart. Die Antriebseinheit befindet sich meist in der Bergstation und sorgt über eine große Treibscheibe für die Bewegung.
Welche Standseilbahnen in den Alpen sind für Wintersportler besonders interessant?
Die bekanntesten sind die Sunnegga-Bahn in Zermatt, die Parsennbahn in Davos, der Funival in Val-d’Isère und der Funiculaire Arc en Ciel in Les Arcs. Sie erschließen direkt die Kernzonen großer Skigebiete und ermöglichen einen schnellen und bequemen Zugang zu Hunderten Pistenkilometern.
Funktionieren Standseilbahnen auch bei starkem Schneefall oder Wind?
Ja, gerade bei extremen Witterungsbedingungen spielen Standseilbahnen ihre Stärken aus. Durch die feste Trassenführung auf Schienen und die größtenteils unterirdische oder überdachte Streckenführung sind sie besonders robust. Beispiele wie das unterirdische Funival oder der Gletschershuttle Kaprun zeigen, wie zuverlässig Standseilbahnen auch unter alpinen Bedingungen funktionieren.
Welche Standseilbahn in den Alpen hat die längste Strecke und den größten Höhenunterschied?
Die Parsennbahn in Davos ist mit einer Streckenlänge von 4.086 m und einem Höhenunterschied von 1.105 m eine der imposantesten Anlagen ihrer Art. Sie erschließt das Skigebiet Davos Klosters direkt vom Tal aus und bringt Wintersportler schnell und bequem auf das über 2.800 m hohe Weissfluhjoch.