Die sechs häufigsten Skiverletzungen – und wie sie vermieden werden können

8. Februar 2024 - SnowTrex

Skifahren wird mit jeder Saison sicherer. Die Unfallstatistiken belegen: Jedes Jahr verletzen sich immer weniger Wintersportler. Das bedeutet einen höheren Schutz durch die Ausrüstung und besser vorbereitete sowie rücksichtsvolle Skifahrer. Dennoch besteht natürlich, wie bei jeder Sportart, auch beim Skifahren ein gewisses Verletzungsrisiko. SnowTrex wirft einen Blick auf die sechs häufigsten Skiverletzungen, ihre Ursachen und wie Wintersportler sie auf der Piste am besten vermeiden können.

Autsch! Die sechs häufigsten Skiverletzungen – und wie sie vermieden werden können.


Die häufigsten Verletzungs-Spots beim Skifahren

Knieverletzungen

Die häufigsten Skiverletzungen betreffen das Knie. Gerade Frauen verletzen sich hier bei Stürzen oder Skiunfällen am häufigsten. Über 37 Prozent der Skifahrerinnen erlitten in der Wintersaison 2022/23 eine Knieverletzung auf der Piste, während es bei Skifahrern lediglich knappe 18 Prozent waren. Damit sind Knieverletzungen beim Skifahren nach der neuesten Analyse der statistischen Auswertungsstelle für Ski-Unfälle (ASU) mit insgesamt knapp über 26 Prozent im Durchschnitt die am weitesten verbreitete Verletzung.

Schulterverletzungen

Anders als bei Frauen sind Knieverletzungen bei Männern nicht mehr die am meisten auftretende Skiblessur. Stattdessen zogen sich Skifahrer in der Wintersaison 2022/23 in 23,8 Prozent der Fälle auf der Piste eine Schulterverletzung zu. Bei Skifahrerinnen liegt die Verletzungsquote hier mit 9,5 Prozent dagegen deutlich niedriger. Trotzdem liegen die Verletzungen in diesem Bereich, mit knapp 24 Prozent, in der Gesamtabrechnung nach den Knieverletzungen auf dem 2. Platz.

Hüft- und Oberschenkelverletzungen

Auf dem dritten Rang des Skiverletzungs-Rankings stehen seit der Wintersaison 2022/23 mit knapp 10 Prozent die Verletzungen an Hüfte und Oberschenkel. Männliche Skifahrer müssen sich hier in 11 Prozent nach Stürzen auf der Piste behandeln lassen, während Skifahrerinnen sich in diesem Bereich in 8,8 Prozent der Fälle Blessuren zuziehen.

Rumpfverletzungen

Auch der Rumpf, also die Bauch- und Rückengegend, wird bei Stürzen auf der Piste immer wieder in Mitleidenschaft gezogen. So belegen Rumpfverletzungen mit 8,7 Prozent den 5. Platz im neuesten Verletzungsranking. Dabei müssen sich auch hier mehrheitlich die Männer (9,7 Prozent) behandeln lassen, als Frauen (7,4 Prozent).

Kopfverletzungen

Mehrheitlich sehr schwerwiegend sind auch bei Skiunfällen die Kopfverletzungen. Dementsprechend wichtig ist es, für jeden Skifahrer, auf der Piste unbedingt und zu jeder Zeit einen Helm zu tragen! Auf der Skala der ASU liegen solche Verletzungen mit 8,6 Prozent auf dem 6. Rang. Dabei erleiden Männer bei Stürzen im Schnee mit 9,5 Prozent häufiger eine Kopfverletzung als Frauen (7,4 Prozent).

In jedem Skigebiet gibt es Sanitäter, die oft auch mit Rettungshunden unterwegs und im Notfall zur Stelle sind.

Selbstüberschätzung: Viele Verletzungen könnten vermieden werden

Wie schon fast beim ersten Blick auf diese besonders häufigen Verletzungen erkennbar ist, sind Stürze die Hauptursachen für Verletzungen beim Skifahren. 80 Prozent aller Verletzungen beim Skifahren wurden in der Saison 2022/23 selbst verursacht und erfolgten nach Stürzen. Knapp ein Fünftel (19,7 Prozent) der Skiverletzungen werden dagegen durch Kollisionen mit anderen Wintersportlern verursacht – Tendenz steigend.

Dass dabei verhältnismäßig wenige Kopfverletzungen auftreten, führen die Experten der ASU und der Versicherung ARAG auch darauf zurück, dass heute eine große Mehrheit der Skifahrer auf den Pisten einen Helm trägt. Neben der besseren Sicherung der Abfahrten in den Skigebieten trägt eben diese moderne Skiausrüstung mittlerweile entscheidend dazu bei, viele schwerere Unfälle zu verhindert. Insgesamt sank die Zahl der verunfallten Skisportler seit der ersten Datenaufzeichnung im Jahr 1980 um 56 Prozent. Andererseits zeigt sich dabei aber weiterhin, dass die Stürze meist durch eigenes Verschulden erfolgen und damit auch vermieden werden können.

Aufwärmübungen zum Start eines Skitages helfen dabei, Verletzungen zu vermeiden.

Nicht übermütig werden auf der Piste

So verletzt sich zum Beispiel mehr als die Hälfte aller Skifahrer in den ersten zwei Skitagen. Neben der ungewohnten Höhe führt auch die besondere Witterung häufig zu Stürzen in dieser Zeit. Außerdem ist der Körper oft durch eine fehlende entsprechende körperliche Vorbereitung nicht auf den Wintersport sowie die damit verbundene körperliche Anstrengung eingestellt und auch die fehlende Fahrroutine macht sich hier bemerkbar.

Beim Skifahren ist es daher mit die beste Unfallprävention, wenn es Skifahrer und Snowboarder in den ersten Tagen im Skigebiet eher langsam angehen lassen. Das bedeutet, dass genügend Pausen auf dem Pistenprogramm stehen, zu Beginn gerade leichtere, blaue Abfahrten gefahren werden und der Skitag schon am frühen Nachmittag beendet wird. So kann sich der Körper sowohl an die Höhe als auch an die sportliche Anstrengung gewöhnen, ohne dass es wegen Unachtsamkeiten oder mangelndem Training zu Verletzungen kommt.

Wer nach den ersten Abfahrten merkt, dass er sich auf den Ski noch etwas wackelig fühlt, kann auch einen Skikurs machen. Um wieder sicher Skifahren zu lernen, können hier die eigenen Kenntnisse sowohl aufgefrischt als auch vertieft und anschließend bestens auf der Piste angewendet werden.

Skischulen sind der beste Ort, um ein sicheres Skifahren zu erlernen.

Selbstüberschätzung und Alkohol als No-Go

Generell ist auch die Selbstüberschätzung und die daraus resultierende riskantere Fahrweise eine weitere Ursache für Verletzungen beim Skifahren. Hinzu kommt, dass sowohl breite Carvingski als auch gut präparierte Pisten ein hohes Sicherheitsgefühl vermitteln, das zu riskantem Fahrverhalten verleiten kann. Auch hier gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht und damit das Ende des Skitrips. Wer das Tempo und den Schwierigkeitsgrad der Pisten langsam steigert, hat nicht nur genauso viel Spaß bei der Abfahrt, sondern auch ein wesentlich geringeres Verletzungsrisiko.

Unachtsamkeit ist auch über die ersten Tage des Skiurlaubs hinaus eine der häufigsten Ursachen für Stürze und Zusammenstöße beim Skifahren. Natürlich lässt sich ein Zusammenstoß nicht immer vermeiden, aber wer ausgeschlafen und ausgeruht auf die Piste geht, körperlich fit ist und dadurch auch aufmerksamer fährt, kann viele solcher Unfälle vermeiden. Nicht zu unterschätzen ist das Aufwärmen vor der ersten Abfahrt, um den Kreislauf in Schwung zu bringen und die Muskeln aufzuwärmen. Das senkt das Verletzungsrisiko auf der Piste.

Don’t drink and drive – gilt auch auf der Piste!

Während des Skitages sollten Wintersportler auch immer wieder kleinere Pausen einlegen und ausreichend trinken – am besten Wasser und keinen Alkohol. Auch weniger deftige Zwischenmahlzeiten helfen, neue Kräfte zu sammeln und konzentrierter zu fahren.

Mit Sicherheitsausrüstung gegen Skiverletzungen

Neben vorausschauendem und aufmerksamem Fahren kann auch die richtige Skiausrüstung enorm dabei helfen, das Verletzungsrisiko beim Skifahren zu senken. Neben dem obligatorischen Skihelm, der im Extremfall sogar Leben retten kann, setzen gerade jüngere, sportliche Skifahrer auf der Piste heute immer häufiger auf Rückenprotektoren. Diese können zumindest Stürze im Rücken- und Rumpfbereich auffangen, auch wenn die Protektoren nicht bedeuten, dass Wintersportler deshalb schneller und riskanter fahren können oder sollen. Zudem können bei Stürzen im Schnee auch Handgelenkschützer Verletzungen verhindern.

Das Tragen von Protektoren verhindert schlimmere Verletzungen im Falle eines Sturzes.

Welche Körperteile oft durch eine Skiverletzung oft in Mitleidenschaft gezogen werden und wie diese Blessuren am besten zu vermeiden sind, zeigt SnowTrex in diesem Videoclip:

Die häufigsten Skiverletzungen – und wie man sie vermeiden kann

FAQ zu Skiverletzungen

Ist Skifahren eine Risikosportart?

Skifahren gilt als Risikosportart, da es trotz moderner Ausrüstung und sinkender Unfallzahlen ein inhärentes Verletzungsrisiko birgt. Hauptunfallursachen beim Skifahren sind Stürze, die 80 Prozent aller Verletzungen ausmachen, und Kollisionen mit anderen Wintersportlern. Selbstüberschätzung und unangepasstes Fahrverhalten verschärfen die Situation.

Was sind die Hauptunfallursachen beim Skifahren?

Hauptunfallursachen beim Skifahren sind Stürze, die 80 Prozent aller Skiverletzungen ausmachen, sowie Kollisionen mit anderen Wintersportlern. Selbstüberschätzung, mangelnde körperliche Vorbereitung, ungewohnte Bedingungen wie Höhenlage und Witterung sowie ein falsches Sicherheitsgefühl durch breite Carvingski und gut präparierte Pisten tragen zu riskantem Fahrverhalten bei. Unachtsamkeit und Übermüdung erhöhen das Sturz- und Kollisionsrisiko vorwiegend in den ersten Skitagen.

Was sind die häufigsten Skiverletzungen?

Die häufigsten Verletzungen beim Skifahren sind Knieverletzungen, die vorwiegend bei Frauen auftreten, Schulterverletzungen, die mehr Männer betreffen, sowie Verletzungen an der Hüfte, den Oberschenkeln, dem Rumpf (Bauch und Rücken) sowie am Kopf. Kopfverletzungen sind dabei meist besonders schwerwiegend, was die Bedeutung des Skihelms unterstreicht.

Wie können Wintersportler Skiverletzungen auf der Piste vermeiden?

Um diese Skiverletzungen zu vermeiden, ist es ratsam, gerade in den ersten Tagen im Skigebiet einen gemäßigten Fahrstil zu wählen, ausreichend Pausen einzulegen, einfache Pisten zu befahren und den Skitag frühzeitig zu beenden. Ein Skikurs kann hilfreich sein, um das Können aufzufrischen. Körperliche Fitness, ausreichend Schlaf und Aufwärmen vor der ersten Abfahrt sind ebenfalls entscheidend und dazu sollte auf der Piste auch auf Alkohol verzichtet werden.

Welche Sicherheitsausrüstung schützt vor Skiverletzungen?

Bei der Sicherheitsausrüstung sind Skihelme unverzichtbar, denn sie können im Ernstfall Leben retten. Rückenprotektoren und Handgelenkschützer bieten zusätzlichen Schutz, dürfen aber nicht zu einer risikoreicheren Fahrweise verleiten. Die richtige Ausrüstung ist ein wichtiger Teil der Sicherheitsvorkehrungen, kann aber eine vorsichtige und überlegte Fahrweise nicht ersetzen.

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