Rund um Neujahr tingeln seit 1953 nicht nur die Besten der Skisprung-Elite, sondern auch tausende Wintersportbegeisterte zur Vierschanzentournee. Die erste Station der Vierschanzentournee ist traditionell Oberstdorf. Es folgt das Neujahrs-Skispringen in Garmisch-Partenkirchen. Danach ist Innsbruck dran, das Finale findet in Bischofshofen statt. Für Wintersportbegeisterte sind alle 4 Stationen der Vierschanzentournee wie geschaffen für den nächsten Skiurlaub. Denn neben dem Spektakel, das sie rund um die Wettbewerbe erleben, eröffnet sich ihnen in sowie rund um jeden Austragungsort auch mindestens ein Top-Skigebiet. SnowTrex kennt die Details der vier Stationen.
1. Die Vierschanzentournee in Oberstdorf
Gesamthöhe Schattenbergschanze: 140 m
Anlauflänge Schattenbergschanze: 108 m
Die Schattenbergschanze ist eine der bedeutendsten Skisprungschanzen der Welt: Seit 1987 fanden auf der Anlage insgesamt dreimal die Skisprungwettbewerbe einer Nordischen Skiweltmeisterschaft (zuletzt 2021) statt. Damit zählt die Schanze unter der Nebelhornbahn heute neben Oslo, Innsbruck, Lahti und Falun zu den fünf Anlagen, die am häufigsten für Welttitelkämpfe genutzt wurde. Zudem versammeln sich hier jedes Jahr rund 30.000 Fans, wenn in der WM-Skisprung Arena Oberstdorf Allgäu Ende Dezember die Vierschanzentournee eröffnet wird.
Es ist unübersehbar, dass die Stimmung wegen der großen Erwartungshaltung beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf immer besonders gut ist:
Doch Oberstdorf ist nicht nur für seine Skisprungschanze bekannt, sondern auch als eines der bedeutendsten deutschen Wintersportzentren. Und so gruppieren sich rund um den „südlichsten Fleck Deutschlands“ auch gleich mehrere Skigebiete. 128 Pistenkilometer ergibt das insgesamt in der Zwei-Länder-Skiregion Oberstdorf-Kleinwalsertal. Dazu gehören die Skigebiete Fellhorn-Kanzelwand, Söllereck, Walmendingerhorn, Ifen und die Heuberg-Arena. Am Nebelhorn liegt übrigens auch die längste Talabfahrt Deutschlands mit 7,5 km Länge!
2. Die Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen
Gesamthöhe Große Olympiaschanze: 149 m
Anlauflänge Große Olympiaschanze: 103,5 m
Sie ist schön, elegant und ein neues Wahrzeichen der Stadt: Im Winter 2007/2008 löste der moderne Neubau der Großen Olympiaschanze die bisherige Olympiaschanze ab, die im Vorfeld der Olympischen Spiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen gebaut worden war. Rund 30.000 Zuschauer zieht es jedes Jahr zum traditionellen Neujahrsspringen hierhin.
Keinen Wettbewerb wollen die Skispringer so gerne gewinnen, wie das weltberühmte Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Entsprechend dramatisch enden die Wettkämpfe dort meistens:
Mit der Lage zu Füßen des höchsten Berges Deutschlands, der Zugspitze (2.962 m), ist Garmisch-Partenkirchen der Wintersportort Nr. 1 in der Bundesrpublik. Neben der Vierschanzentournee fanden hier bereits die Olympischen Winterspiele und die Alpine Ski-WM statt. Wintersportler haben die Wahl: Zwischen dem Gletscherskigebiet an der Zugspitze und dem Skigebiet „Garmisch-Classic“, das sich auf Hausberg, Kreuzeck und Alpspitze verteilt. Ein Highlight: die legendäre Kandahar-Abfahrt am Kreuzeck.
3. Die Vierschanzentournee in Innsbruck
Gesamthöhe Bergiselschanze: 134 m
Anlauflänge Bergiselschanze: 91,3 m
Mit ihrem, von der britischen Star-Architektin Zaha Hadid, futuristisch gestaltetem Anlaufturm, ist die Bergiselschanze von Innsbruck seit ihrer Modernisierung 2002 noch mehr zum Hingucker geworden. Eine Besonderheit der Schanze ist die Lage am Stadtrand der Alpenmetropole. Durch die Nähe zur Großstadt bietet sich von hier ein wunderbarer Panoramablick auf die City und die umliegende Gebirgswelt.
Österreichs Skisprung-Legende Toni Innauer erklärt im Video, was die Bergiselschanze in Innsbruck nicht nur bei der Tournee so besonders macht:
Innsbruck gilt zudem als „Hauptstadt der Alpen“. Die Metropole war als einzige Stadt weltweit bereits dreimal Austragungsort von Olympischen Winterspielen (1964, 1976 und Jugendspiele 2012). Neun Skigebiete bilden die Olympia SkiWorld Innsbruck. Alle sind sie von Innsbruck aus schnell mit dem kostenlosen Skibus zu erreichen. Dabei liegen die Nordkettenbahnen und der Patscherkofel mit der olympischen Herrenabfahrtspiste direkt in Stadtnähe. Hinzu kommen Axamer Lizum, Muttereralm, Kühtai, Rangger Köpfl, Glungezer, Schlick 2000 und mit dem Stubaier Gletscher das größte Gletscherskigebiet Österreichs.
4. Die Vierschanzentournee in Bischofshofen
Gesamthöhe Paul-Außerleitner-Schanze: 132,5 m
Anlauflänge Paul-Außerleitner-Schanze: 118,5 m
Die Paul-Außerleitner-Schanze ist nach dem österreichischen Skispringer benannt, der 1952 hier so schwer stürzte, dass er wenige Tage später seinen Verletzungen erlag. Sie ist eine der größten Schanzen des Skisprung-Weltcups.
Zum Abschluss der Vierschanzentournee in Bischofshofen stellen gerade die Gesamtsieger immer wieder neue Rekorde auf:
Bischofshofen, die „Stadt mit Schwung“, liegt inmitten der Welt von Ski amadé. Nur wenige Kilometer sind es bis nach St. Johann/Alpendorf und nach Mühlbach am Hochkönig. Bei guten Schneeverhältnissen fährt man auf der acht km langen Skitourenabfahrt „Knappensteig“ sogar bis nach Bischofshofen ab. Auch nach Flachau oder Großarl ist es nicht weit.
5. Die Rekordsieger der Vierschanzentournee
Gesamtsiege | Name | Nationalität | Tourneen |
---|---|---|---|
5 | Janne Ahonen | Finnland | 1998/99 2002/03 2004/05 2005/06 2007/08 |
4 | Jens Weißflog | DDR/BRD | 1983/84 1984/85 1990/91 1995/96 |
3 | Helmut Recknagel | DDR | 1957/58 1958/59 1960/61 |
3 | Bjørn Wirkola | Norwegen | 1966/67 1967/68 1968/69 |
3 | Kamil Stoch | Polen | 2016/17 2017/18 2020/21 |
2 | Veikko Kankkonen | Finnland | 1963/64 1965/66 |
2 | Jochen Danneberg | DDR | 1975/76 1976/77 |
2 | Hubert Neuper | Österreich | 1979/80 1980/81 |
2 | Matti Nykänen | Finnland | 1982/83 1987/88 |
2 | Ernst Vettori | Österreich | 1985/86 1986/87 |
2 | Andreas Goldberger | Österreich | 1992/93 1994/95 |
2 | Gregor Schlierenzauer | Österreich | 2011/12 2012/13 |
2 | Ryōyū Kobayashi | Japan | 2018/19 2021/22 |