Bis 2019 zählte das SnowTrex-Skitourencamp in Kooperation mit „Skitourenwinter“ zum breitgefächerten Angebot von SnowTrex. Und der Skitouren-Trend setzt sich fort: Jährlich begeistert das Camp mehr Teilnehmer. Hans-Peter Kreidl, Gründer von „Skitourenwinter“, verrät SnowTrex, welche Voraussetzungen fürs Skitourengehen nötig sind, an wen sich Skitourencamps richten und wie Einsteigern der Start in diese Natursportart am besten gelingt.
Herr Kreidl, was fasziniert Sie am Skitourengehen?
Mich faszinieren die vielen Eindrücke, die man dadurch, dass man Zeit in der Natur verbringt, bekommt. Man kann beim Skitourengehen selber entscheiden, wo man hingeht, aber auch, wo man umkehren sollte, wenn die Bedingungen es nicht zulassen. Faszinierend und befreiend ist es bei günstigen Bedingungen einen Gipfel zu erreichen und dort oben die Ruhe zu genießen und Kraft zu tanken. Das macht ebenfalls die Faszination des Skitourengehens aus.
Wie kam es zur Gründung von Skitourenwinter?
Dazu kam es durch mein sportliches Umfeld, welches aus einigen Berg- und Skiführern bestand. „Gezwungenermaßen“ bin ich dadurch selbst zum Skitourengehen gekommen. Auf den zahlreichen Touren haben wir immer mehr Leute getroffen, die erzählt haben, dass sie auch mal mit einem staatlich geprüften Berg- oder Skiführer auf Skitour gehen und den Sport so erlernen möchten. So können sie irgendwann selbst größere und weitere Touren eigenständig machen. Auch aus diesem Grund haben wir 2011 den Skitourenwinter gegründet.
Wie hat sich Skitourenwinter seitdem entwickelt?
Der Skitouren-Trend hält an, es gehen immer mehr Leute dem Sport nach. Deswegen ist es umso wichtiger, dass man diesen Leuten Wissen vermittelt, damit sie einige Dinge beachten, wenn sie in die Natur gehen. Das probieren wir ihnen mit dem Skitourenwinter beizubringen.
Was ist das Besondere am Konzept von Skitourenwinter?
Unser Konzept besteht darin, Skitoureninteressierte zu informieren, damit sie die Touren genießen können und sich vor allem mit maximaler Sicherheit am Berg bewegen. Sie sollen in der Lage sein, für sich selber zu entscheiden, wann man umkehren oder – bei ganz schlechten Bedingungen– sogar auf die Skitour verzichten und stattdessen vielleicht lieber in Pistennähe unterwegs sein sollte. Zusammengefasst sieht das Konzept so aus: Gesund wieder von der Tour zurückkehren, die wunderbaren Eindrücke genießen und sich wieder auf die nächste Tour freuen.
Was bedeuten Partner wie SnowTrex für Skitourenwinter?
Die Partnerschaft mit SnowTrex ist für den Skitourenwinter sehr wichtig. Es ist gut, wenn man einen so großen Reiseveranstalter mit im Boot hat, der genau wie der Skitourenwinter auf Qualität setzt. Auch in der Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei unserem SnowTrex-Skitourencamp zeigt sich, dass die Arbeit Früchte trägt. So werden wir hoffentlich noch einige Jahre mit SnowTrex eine Partnerschaft weiterführen können.
An wen richten sich die Skitouren-Camps?
Die Camps richten sich am Anfang des Winters insbesondere an Einsteiger, von denen es zum Glück sehr viele mehr geworden sind. Am Ende des Winters stehen dann die Highlights, die Hochtouren, an. Diese richten sich eher an Fortgeschrittene. Man kann die Zielgruppe aber nicht genau festlegen. Auf der Tour geht es nicht um die Höhenmeter, sondern um das Erlebnis und darum, Eindrücke zu sammeln und sich richtig zu bewegen. Deshalb ist jeder herzlich eingeladen! Voraussetzung ist allerdings, dass man den Berg auch wieder runterkommt und die Abfahrt genießen kann. Daher sollte man ein gewisses Maß an skifahrerischem Können mitbringen.
Was empfehlen Sie Skitouren-Interessenten, und welche Tipps geben Sie Anfängern?
Entscheidend ist, dass man mit staatlich geprüften Ski- und Bergführern das Skitourengehen erlernt, denn nur dann lernt man es von den Profis. Die geben die richtigen Tipps zur Technik und zur Ausrüstung. Auch letztere ist wichtig, damit es Spaß macht. Dabei gibt es einiges zu beachten: Dass man den richtigen Schuh, den richtigen Ski, die richtige Bindung und die richtigen Systeme mit den Fellen hat. Dies wird in den Camps mit Skitourenwinter ebenfalls vermittelt, sodass Einsteiger auch in den nächsten Jahren Spaß an dem Skitourensport haben.
Sie sind mit Skitourenwinter nicht nur Veranstalter von zahlreichen Skitourencamps, sondern auch weiteren Events wie „Rush – die Serie“. Was ist das Besondere daran?
Wir machen nicht nur den ganzen Winter Skitourencamps, sondern organisieren auch andere sportliche Events. Insbesondere „Rush – die Serie“, die eine Triathlonserie im Frühjahr ist: Es gibt den Venediger Rush, den Austria Rush, den E-Rush und den Deutschland Rush. Dazu gekommen ist es, als ich im Frühjahr nach Salzburg gefahren bin und in Neukirchen die Berge noch weiß waren und beste Bedingungen für eine Frühjahrsskitour herrschten – in Salzburg jedoch war es schon sommerlich warm. Da kam die Frage auf: Wie kann man diese beiden Jahreszeiten verbinden? So entstand „Rush – die Serie“.
In meiner Heimat findet der Venediger Rush statt: Man startet mit dem Rennrad in Salzburg, fährt entlang des Salzachtals bis nach Neukirchen am Großvenediger. Dort stärkt man sich zwischendurch auf der Tour in Kaprun und steigt schließlich in Neukirchen vom Rad ab, um dort nach dem Mittagessen auf die Laufschuhe zu wechseln. Anschließend läuft man durch das Obersulzbachtal bis zur Schneegrenze. Dort werden die Skitourenskier angeschnallt und es geht bis zur Kürsinger Hütte. Nach einer Übernachtung geht es schließlich auf den Gipfel des Großvenedigers, unsere weltalte Majestät. Zwei anstrengende Tage, aber das Besondere daran ist, dass der Rush kein Rennen ist. Stattdessen zählt das Miteinander, der gemeinsame Gipfel.