Der erste Skiurlaub: 11 Tipps für Skianfänger

26. April 2022 - SnowTrex

Ist es überhaupt sinnvoll, als bereits Erwachsener Skifahren zu lernen oder muss man schon als Kind die ersten Schwünge in den Schnee gesetzt haben? Nicht aller Anfang muss schwer sein. Egal, ob Kind oder Erwachsener – jeder kann Skifahren und Snowboarden lernen und dies auch als Anfänger uneingeschränkt genießen. Wer zum ersten Mal in den Skiurlaub fährt, für den ist eine gute Vorbereitung und ein gewisses Basiswissen das A und O. SnowTrex hat 11 Tipps für Skianfänger zusammengestellt.

Mit diesen Tipps für Skianfänger gelingt der Einstieg ins Skivergnügen!


1. Das richtige Skigebiet wählen

Der Spaßfaktor im Skiurlaub hängt maßgeblich von der Wahl des Skigebietes ab. Für Skianfänger eignen sich besonders kleinere, überschaubare Skigebiete. In Deutschland bieten sich hierzu hauptsächlich die Skigebiete in den Bayerischen Alpen, in Winterberg, im Harz oder im Schwarzwald an.

Beliebtes Skigebiet bei Anfängern: der Feldberg im Schwarzwald.

Auch eine Skihalle kann für den Anfang empfehlenswert sein. Wer nicht von Ferienzeiten abhängig ist, sollte die stark frequentierten Schulferien und die Karnevals- bzw. Faschingszeit meiden.

Unser Tipp: Der SnowTrex-Skigebietsberater.

2. Fitness vorab trainieren

Ein langer Tag auf Skiern kann ganz schön anstrengend sein. Wer sich bereits vor dem Skiurlaub fit hält, wird es deutlich leichter haben, mit dem Skifahren oder Snowboarden zu beginnen. Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit sind hier absolut von Vorteil. Außerdem kann man so Muskelkater einigermaßen vorbeugen. Auch wenn man noch nie im Schnee unterwegs war, Training über das ganze Jahr zahlt sich aus! Mit den Tipps aus unserem Artikel „Fit fürs Skifahren“ wird jeder fit für die Piste, egal ob Skianfänger oder geübter Wintersportler. 

Skigymnastik Übungen für Zuhause: Ski Fitness Workout mit Maria Höfl-Riesch – OTTO

Vorbereiten kann man sich zum Beispiel mit Nordic Walking, Joggen, Inlineskating, Skateboarden, Radfahren sowie mit Skigymnastik, Krafttraining oder Yoga.

3. Sich für Ski oder Snowboard entscheiden

Ski oder Snowboard? – Diese Frage stellt sich vielen Neulingen. Für viele Einsteiger ist Skifahren erst einmal leichter zu lernen, weil man die Beine unabhängig voneinander bewegen kann und die Körperhaltung auf Skiern natürlicher ist als auf einem Board. Wer allerdings bereits Erfahrungen mit Sportarten wie Surfen oder Skaten hat, wird mit dem Einstieg auf dem Snowboard vermutlich hervorragend zurechtkommen.

Ansonsten: Einfach einmal beides testen und schauen, was besser passt. Snowboard-Neulinge sollten jedoch auch bedenken, dass der Ein- und Ausstieg aus dem Lift erst einmal schwierig sein kann und Übung erfordert.

Nur wer halbwegs sicher steht, sollte diese Position einnehmen.

4. Skikurs buchen

Wer schnell Erfolgserlebnisse beim Skifahren oder Snowboarden erzielen will, für den ist ein Kurs sehr empfehlenswert. Hier kümmern sich ausgebildete Lehrer, die individuelle Fehlerquellen schnell erkennen, um die Anfänger. Eine gute Skischule lässt bei Kindern bis sechs Jahren Gruppengrößen von maximal acht Teilnehmern, bei Anfängern ab sechs Jahren zehn Teilnehmer zu. Ein Qualitätskriterium in Deutschland ist laut Deutschem Skiverband (DSV) das Gütesiegel „Profi-Schule“. In Frankreich stellt sich die Frage der Skischulwahl nicht: Die Lehrer der ESF (école de ski française) haben ein staatliches Diplom.

5. Mit „Pizza“ starten

Wer es erst einmal allein versuchen möchte, der sollte vorrangig, Folgendes wissen: Führt man die Skier nebeneinander her, so fährt man geradeaus. Führt man die Skier vorn mit den Skispitzen zusammen, so fährt man im sogenannten Schneepflug (auch „Pizza“ genannt) und bremst ab – so wie dieser kleine Kerl:

Skifahren mit dem neuen Pizza-Hilfsmittel

Eine Kurve fährt man, indem man das Gewicht vom Bergski auf den Talski verlagert. Dabei ist der Bergski der Ski, der, wenn man seitlich zum Hang steht, oberhalb steht. Der Talski ist folglich der untere Ski. Und ebenfalls wichtig: Bloß nicht zu weit nach hinten lehnen in den Skischuhen! Das beschleunigt und endet bei ungeübten Skifahrern in der Regel auf dem Allerwertesten.

6. Geeignete Kleidung anziehen

Die richtige Wintersportbekleidung hält warm, trocken und lässt ausreichend Bewegungsfreiheit zu. Die Materialien sollten eine Wassersäule von mindestens 5.000 mm haben – die Wasserdichtigkeit von Kleidung wird als Wassersäule in Millimetern angegeben. Als wasserdicht gilt nach europäischer Norm EN 343 eine Wassersäule von 1.300 mm. Sinnvoll ist auf der Piste das Zwiebelprinzip aus mehreren Schichten: So können Wintersportler beispielsweise am wärmeren Nachmittag oder nach intensiven ersten Übungen eine Schicht ausziehen und verhindern zu starkes Schwitzen.

Die richtige Kleidung ist das A und O.

Neben Skianzug, Skiern, Stöcken und Skischuhen gehören noch einige Sachen mehr zu einer Skiausrüstung. Für einen warmen Körper sollte man sich auf jeden Fall Skiunterwäsche zulegen. Je nach Temperaturen kann man über das Skiunterhemd auch noch einen (Fließ-) Pullover anziehen. An die Füße gehören Skisocken, an die Hände ordentliche Skihandschuhe. Auf dem Kopf sollte man definitiv einen Skihelm tragen, das hat neben dem Sicherheitsaspekt den Vorteil, dass man keine Mütze benötigt. Idealerweise schließt der Skihelm perfekt mit der Skibrille ab. Wer sich besonders gut schützen möchte, kann auch noch auf einen Rückenprotektor zurückgreifen. Auf jeden Fall zur Ausrüstung dazu gehören aber der Sonnenschutz und eine kleine Reiseapotheke. Dermatologen empfehlen einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30.

Übrigens: Dass man seine Skikleidung trägt und auch seine Skier dabei hat, daran denken die meisten. Am liebsten vergessen werden die „Accessoires“. Also kurz vor Abfahrt noch einmal überprüfen: Handschuhe, Skihelm und Skipass dabei?

Unser Tipp: Packliste vorab ausdrucken!

7. Ausrüstung leihen

Gerade Skianfänger und Gelegenheitsfahrer profitieren von Leihmaterial. Ist die Begeisterung für den Sport doch nicht so groß, hat man keinen allzu hohen Betrag für einen Kauf ausgegeben. In den Skiorten gibt es vorwiegend mehrere Sportgeschäfte, in denen man vom Board bzw. den Skiern über Schuhe bis zum Helm alles ausleihen kann. Die Vorteile: individuelle Beratung, neueste Technik und die Möglichkeit eines schnellen Materialtausches. Für die Auswahl der richtigen und vor allem bequemen Ausrüstung sollten Sie genug Zeit einplanen.

Mit den richtigen Ski und den passenden Skischuhen kann es losgehen.

8. Pistenregeln kennen

Auf der Piste gelten die 10 FIS-Regeln. Sie sollte jeder verinnerlicht haben. Denn Unfälle auf der Piste vermeidet, wer Rücksicht auf andere nimmt. Seine Fahrweise sollte jeder Sportler nicht nur auf sein Können abstimmen, sondern auch auf Witterungsverhältnisse und Verkehrsdichte.

9. Pistenmarkierungen kennen

Ein unmissverständliches Schild auf der Piste.

Um im Skigebiet die Orientierung zu behalten, ist es sinnvoll, einen Pistenplan bei sich zu tragen. Wintersportler müssen die Pistenmarkierungen kennen: Blau steht für leichte Pisten, Rot für mittelschwere und Schwarz für schwere Pisten. Anfänger sollten sich also zunächst auf Übungshängen und breiten, blauen Pisten aufhalten. Bevor man sich auf eine Piste begibt, sollte das Bremsen unbedingt sicher beherrscht werden.

10. Im Idealfall nicht blamieren

Wer sich nicht schon neben der Piste als absolut blutiger Skianfänger outen möchte, sollte Folgendes beachten: Skier werden so auf der Schulter getragen, dass die Skispitzen nach unten zeigen. Am Lift hält man zudem ausreichend Abstand zum Vordermann und fährt ihm nicht auf die Skier. Böse Blicke kann es am Lift zudem geben, wenn man ihn nicht auffüllt, sondern lieber allein fahren möchte. Und hier noch ein paar weitere Anfängerfehler:

10 DINGE, DIE NUR SKI-ANFÄNGER TUN

11. Es ruhig angehen lassen

Gerade Anfänger sollten ihren Körper nicht überfordern. Daher gilt: Ausgeschlafen und mit einigen Aufwärmübungen in den Tag starten. Die ersten Abfahrten sollte man locker angehen. Regelmäßig Pause machen. Viel trinken, denn in der Höhenluft verliert der Körper mehr Flüssigkeit. Bei Ermüdungserscheinungen sollte man den Skitag besser beenden.

Pause machen, nicht vergessen!

Fazit

Bei allen Regeln sollten Skianfänger hauptsächlich eines nicht vergessen: Skifahren macht Spaß! Und mit diesen Tipps zur richtigen Vorbereitung wird Ihr Einstieg sicher zum Erfolgserlebnis und vielleicht sogar nur eines von vielen.

Extra: Tipp für Anfänger von Trexperte Felix Neureuther

„Anfänger sollten sich auf jeden Fall einen Skilehrer nehmen, um die Grundpositionen richtig zu erlernen. Der Großteil der Skifahrer steht meist zu aufrecht und mit zu viel Rückenlage auf den Skiern. Mit einem professionellen Skilehrer vermeidet man Fehlstellungen, die später nur noch schwer korrigierbar sind. Das gilt besonders auch für Kinder.“

FAQs von Skianfängern

Kann man auch im Erwachsenenalter noch Skifahren lernen?

Jeder kann Skifahren lernen, solange es aus medizinischer Sicht kein Gegenargument gibt.

Welche Skigebiete eignen sich für Skianfänger?

Skianfänger sollten ihre ersten Schwünge in kleinen, überschaubaren Skigebieten ziehen oder Skigebiete auswählen, die viele blaue Pisten bereithalten.

Was kann den Skieinstieg erleichtern?

Beim Skifahren sind Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit gefragt, daher haben Personen, die sich bereits vor dem ersten Skiurlaub fit halten, auch einen entspannteren Einstieg ins Skifahren.

Muss man als Skianfänger einen Skikurs besuchen?

Pflicht ist es natürlich nicht, dennoch empfiehlt es sich sehr, als Skianfänger einen Skikurs zu besuchen und von Profis zu lernen. Mit ausgebildeten Skilehrern sind Erfolgserlebnisse garantiert.

Sollten Skianfänger eine eigene Ausrüstung kaufen?

Vor allem Skianfänger profitieren von Leihmaterial, denn: Ist die Begeisterung für den Sport am Ende des Skiurlaubs doch nicht allzu groß, hat man nicht viel Geld für eine eigene Ausrüstung ausgegeben. Daher lieber erst dann eine eigene Ausrüstung kaufen, wenn man vom Skifahren überzeugt ist!

Welchen Fehler machen Skianfänger am meisten?

Oftmals haben Skianfänger zu viel Rückenlage. Dies geschieht intuitiv, um zu bremsen, hat jedoch genau den gegenteiligen Effekt: Man wird schneller und fällt im schlechtesten Fall hin.

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