Bergwetter: Was Wolken verraten

18. Mai 2018 - SnowTrex

Jeder Wintersportler kennt es: Man steht morgens auf, geht zum Fenster, zieht vorsichtig die Gardine zur Seite und denkt dabei „Hoffentlich ist das Skiwetter gut“. Der Blick in den Himmel kann dann manchmal Rätsel aufwerfen, zum Beispiel, wenn man die Wolken nicht richtig lesen kann. Hier sehen Sie, was Wolken übers Bergwetter verraten und was das fürs Skifahren bedeutet.

Die wichtigste Frage von Wintersportlern am Morgen: Wie ist das Bergwetter?

Was sind Wolken?

Allgemein gesprochen sind Wolken kondensierter Wasserdampf der Luft. Dadurch, dass Wolken sich in verschiedenen Höhenlagen befindet können, kann man sie grob in vier Kategorien einteilen: in tiefe Wolken (0 bis 3 km über der Erde), mittelhohe Wolken (2 bis 7 km über der Erde), hohe Wolken (7 bis 12 km über der Erde) und Wolken, die sich vertikal über mehrere „Stockwerke“ erstrecken. Eine Einordnung in Kategorien kann zudem über das Erscheinungsbild erfolgen: Cumulus-Wolken zum Beispiel sind landläufig unter dem Begriff „Schäfchenwolken“ bekannt und entstehen, wenn Luft aufsteigt. Stratus-Wolken werden auch Schichtwolken genannt und entstehen, wenn warme Luft auf kalte Luft aufgleitet. Cirrus-Wolken wiederum sind auch unter dem Begriff Federwolken bekannt. Jede Art kann sich in verschiedenen Höhen befinden. Was bedeuten die verschiedenen Wolkenarten aber nun konkret? Worauf müssen sich Wintersportler in Sachen Wetter einstellen, wenn sie zum Beispiel eine Schichtwolke am Himmel erblicken?

Wetter bei Schäfchenwolken

Cumulus-Wolken oder weitläufig auch „Schäfchenwolken“ genannt entstehen in der Regel bei stabilem Hochdruckwetter. Sie lassen das Herz eines jeden Wintersportlers höher schlagen, versprechen sie doch einen Tag mit viel Sonne und ohne Wetterumschwung. Vorsicht ist lediglich geboten, wenn die Schäfchenwolken rasch nach oben wachsen. Dies kann dann durchaus ein Zeichen dafür sein, dass das Wetter bald umschlägt.

Wetter bei Föhnwolken

Die Föhnwolke gehört ebenso wie die Schäfchenwolke zu der Cumulus-Kategorie. Sie befindet sich auf einer mittleren Höhe – deshalb auch der Fachbegriff „Altocumulus lenticularis“ – und bildet sich ähnlich wie ein UFO aus. Aus dieser Wolkenart herauszulesen ist, dass an den Bergkämmen ein starker Wind weht, Niederschläge in den Staulagen des Winds runtergehen und an der Leeseite des Gebirges – also an der dem Wind abgewandten Seite – warmes, sonniges Wetter herrscht. Sofern das Skigebiet also auf der Leeseite liegt, haben Wintersportler und Bergfans haben Glück.

Über den Wolken…

Wetter bei Gewitterwolken

Wenn kleine Schäfchenwolken schnell in die Höhe wachsen, dann ist das ein Zeichen für einen baldigen Wetterumschwung. Aus diesen anfänglich kleinen Wolken entstehen dann nämlich schnell Gewitterwolken, die man im Fachjargon auch Cumulonimbus oder Ambos nennt. Sie gehen über mehrere „Stockwerke“ und kündigen Blitz und Donnerschlag an.

Wetter bei Haufenschichtwolken

Haufenschichtwolken, auch Stratocumuli genannt, können leicht mit den Cumulus-Wolken verwechselt werden, was für Bergfans eine Herausforderung darstellt, denn: Während Cumulus-Wolken in aller Regel viel Sonne versprechen, kündigen Haufenschichtwolken normalerweise erstmal nur eine Wetterbesserung an.

Wetter bei Schichtwolken

Bei den Schichtwolken (Stratus) unterscheidet man nochmal nach der Höhe der Wolken. Bei der Bildung von mittelhohen Schichtwolken – „Altostratus“ genannt – lässt sich eine langsame, aber stetige Eintrübung des Himmels beobachten. Das bedeutet für Wintersportler, dass auch die Sicht auf die Piste zunehmend schlechter wird und das Wetter bald umschlägt.

Wetter bei Regenwolken

Eine Regenwolke, in höheren Lagen Schneewolke, heißt auch Nimbostratus und bildet sich über mehrere Stockwerke am Himmel. Diese Art von Wolken lässt kaum Sonne hindurch, weshalb ihre Unterseite extrem dunkel erscheint. Bald schneit es!

Wetter bei Schleierwolken

Schleierwolken, auch Cirrostratus-Wolken genannt, ziehen sich über den gesamten Himmel wie durchscheinende Schleier. Erblickt man diese Art von Wolken, so kann man in aller Regel davon ausgehen, dass etwa 36 Stunden später Regen oder Schnee niedergeht.

Sonnig oder wolkig? – Es bleibt noch einen Moment abzuwarten.

Wetter bei Federwolken

Federwolken, auch Cirren oder Eiswolken genannt, sind der Gattung der hohen Wolken zuzuordnen, also zwischen 7 und 12 km Höhe. Im Singular spricht man von Cirrus, was übersetzt so viel wie „Haarbüschel“ bedeutet. Damit wird die Erscheinungsform auch recht gut beschrieben, sind sie doch feine, isolierte, fadenartige Wolken, deren Ränder in der Regel ausgefranst sind. Zu dieser Kategorie gehören auch die Kondensstreifen, die die Flugzeuge tagtäglich am Himmel hinterlassen. Cirren weisen grundsätzlich auf die Entstehung einer Wetterfront hin – sowohl auf eine Warm- als auch eine Kaltfront. Manchmal verschwinden sie aber auch so schnell wieder wie sie gekommen sind und das Wetter bleibt gleich. Die folgende Bergsteiger-Weisheit stimmt also zumindest in Bezug auf die Wolken: „Bei Frauen und Cirren kann man sich irren.“

Neben den Wolken gibt es eine ganze Menge weiterer Wetterzeichen, deren Interpretation das Leben für Bergliebhaber erleichtern kann. Ein ausführlicher Bergwetterguide wie beispielsweise „Der Berg ruft: Wetter-Ratgeber für die Sicherheit im Gebirge“ ist daher ratsam.

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