Jeder Wintersportler kennt das: morgens aufstehen, zum Fenster gehen, vorsichtig die Gardine zur Seite ziehen und denken: „Hoffentlich ist das Skiwetter gut“. Und wenn dabei nicht gerade strahlender Sonnenschein herrscht, kann der Blick zum Himmel manchmal auch Rätsel aufgeben. Denn wenn es bewölkt ist, stellt sich die Frage: Wie sind diese Wolken zu lesen? Was die verschiedenen Wolkenarten genau über das aktuelle Bergwetter verraten und was sie für das Skifahren bedeuten, erklärt SnowTrex.
Wolkentyp | Höhe | Wetterlage |
---|---|---|
Schichtwolken | 0,0 bis 5 km | Nieselregen |
Regenwolken | 0,1 bis 6 km | Regen/Schnee |
Haufenwolken | 0,5 bis 2,5 km | Bedeckt |
Gewitterwolken | 0,5 bis 11 km | Gewitter |
Schäfchenwolken | 2,5 bis 12 km | Regen/Schnee |
Föhnwolken | 3 bis 6 km | Föhn |
Mammatuswolken | 5 bis 10 km | Regen/Gewitter |
Schleierwolken | 6 bis 10 km | Aufziehender Regen |
Federwolken | 6 bis 12 km | Klar/Sonnig |
Was sind Wolken?
Wolken entstehen, wenn Wassertröpfchen sich in kalten Luftschichten an kleine Partikel heften. Dadurch werden sie am Himmel als kondensierter Wasserdampf sichtbar. Da sich Wolken in unterschiedlichen Höhen befinden können, lassen sie sich grob in vier Kategorien einteilen: tiefe Wolken (0 bis 3 km über dem Erdboden), mittelhohe Wolken (2 bis 7 km), hohe Wolken (7 bis 12 km) und Wolken, die sich vertikal über mehrere dieser „Stockwerke“ erstrecken. Dabei nehmen Wolken, die nicht alle immer eine Regenwolke sind, immer die Umgebungstemperatur an, wodurch sie in großer Höhe anders als in Bodennähe sehr kalt sind.
Eine Einteilung in Kategorien kann auch anhand des Erscheinungsbildes erfolgen: Cumulus-Wolken zum Beispiel, im Volksmund auch Schäfchenwolken genannt, entstehen durch aufsteigende Luft. Während etwa Stratuswolken, auch Schichtwolken genannt, entstehen, wenn sich warme Luft über kalte schiebt. Doch was bedeuten die verschiedenen Wolkentypen jetzt konkret? Und worauf müssen sich Wintersportler einstellen, wenn sie etwa Schleierwolken am Himmel sehen?
Wetter bei Schichtwolken
Schichtwolken (Stratus) werden auch in verschiedene „Stockwerke“ eingeteilt, da sie direkt über dem Boden oder auch in bis zu 5 km Höhe entstehen können. Bei der Bildung von mittelhohen Schichtwolken – „Altostratus“ genannt – kommt es zunächst zu einer langsamen, aber stetigen Eintrübung des Himmels. Für Wintersportler bedeutet dies, dass auch die Sicht auf der Piste immer schlechter wird und die Wetterverhältnisse mit Niederschlägen bald umschlagen.
Wetter bei Regenwolken
Eine Regenwolke, die in höheren, kalten Lagen zu einer Schneewolke wird, auch Nimbostratus genannt, bildet sich ebenfalls in mehreren Stockwerken am Himmel zwischen 100 m und 6 km Höhe. Diese Wolkenform lässt die Sonne kaum durch, weshalb ihre Unterseite meist von einem leichten Grau bis fast schon schwarz erscheinen kann. Tritt diese Wolkenform auf, bedeutet das, wie der Name schon sagt, dass es bald regnen oder in den Bergen sogar schneien wird! Durch den Niederschlag kann die schlechte Sicht auf den Pisten für Skifahrer zur Gefahr werden. Je nach Schneemenge steigt dann auch die Wahrscheinlichkeit von Lawinenabgängen im Skigebiet, gerade abseits der Pisten.
Wetter bei Haufenwolken
Haufenwolken oder Haufenschichtwolken, auch Stratocumuli genannt, können leicht mit Cumuluswolken verwechselt werden, was für Bergfreunde eine Herausforderung darstellt, denn: Während Cumuluswolken in der Regel viel Sonne versprechen, kündigen Haufenwolken in 500 m bis 2,5 km Höhe vornehmlich nur eine Wetterbesserung an. Die Wolken bilden sich hauptsächlich in den Bergen, weil der Wind dort feuchte Luftmassen schnell über die Gipfel bläst. Dabei kühlt sich die Luft ab und es bilden sich überwiegend Haufenwolken. Diese bleiben, wie viele andere Wolken auch, oft in Gebirgen wie den Alpen „hängen“, da die Berge eine natürliche Barriere bilden und die Wolken erst langsam an ihren Flanken bis zu den Gipfeln aufsteigen müssen:
Wetter bei Gewitterwolken
Wenn kleine Schäfchenwolken schnell in die Höhe wachsen, ist das ein Zeichen für einen bevorstehenden Wetterumschwung. Denn aus den anfänglichen Schäfchenwolken entwickeln sich schnell Gewitterwolken, die zu den gefährlichsten Wolken überhaupt zählen und in der Fachsprache auch Cumulonimbus oder Ambos genannt werden. Sie durchlaufen zwischen 500 m und 11 km Höhe mehrere „Stockwerke“ und kündigen Blitz und Donner an, was für Skifahrer im Freien auf der Piste gefährlich werden kann.
Wetter bei Schäfchenwolken
Cumuluswolken, im Volksmund auch Schäfchenwolken genannt, bilden sich meist bei stabilem Hochdruckwetter in 2,5 bis 12 km Höhe. Und dabei lassen sie das Herz eines jeden Wintersportlers höher schlagen, schließlich versprechen sie vorwiegend einen sonnigen Tag ohne Wetterumschwünge. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn die Schäfchenwolken rasch aufsteigen. Denn das kann ein Zeichen für aufziehenden Regen oder in den Bergen Schnee sein.
Wetter bei Föhnwolken
Die Föhnwolke gehört wie die Schäfchenwolke zur Kategorie der Cumuluswolken. Sie werden von Wetterexperten auch als „Altocumulus lenticularis“ bezeichnet und treten in 3 bis 6 km Höhe auf, wo sie die runde Form eines UFOs bilden. Diese Wolken entstehen, wenn auf den Bergrücken Föhn weht, in den Staulagen des Windes Niederschlag fällt und auf der Leeseite des Gebirges – also der windabgewandten Seite – warmes, sonniges Alpenwetter herrscht. Bedeute: Liegt das Skigebiet auf der Leeseite, haben Wintersportler und Bergfreunde Wetterglück. In Gipfellagen können hier allerdings auch starke Windböen auftreten, die dann auch eine Gefahr für Skifahrer darstellen.
Wetter bei Mammatuswolken
Mammatuswolken sind ungewöhnliche, sackartige Wolkenformationen, die sich an der Unterseite von Gewitterwolken bilden. In ihrer Umgebung kommt es meist zu starken Turbulenzen. Zudem kündigt die Bildung von Mammatuswolken mögliche Unwetter an, was für Skifahrer in den Bergen eine erhöhte Gefahr eines plötzlichen Umschwunges der Wetterverhältnisse bedeutet. Diese Wolkenart tritt in einer Höhe von 5 bis 10 km auf.
Wetter bei Schleierwolken
Schleierwolken, auch Cirrostratus genannt, ziehen sich in 6 bis 10 km Höhe eben wie durchscheinende Schleier über den ganzen Himmel. Wenn Skifahrer und Snowboarder diese Wolkenform sehen, können sie in der Regel davon ausgehen, dass es etwa 36 Stunden später regnet oder schneit.
Wetter bei Federwolken
Federwolken, auch Cirruswolken oder Eiswolken genannt, stehen von allen Wolkenarten in 6 bis 12 km Höhe ganz oben am Himmel. Im Singular sprechen Wetterexperten von Cirrus, was so viel wie „Haarbüschel“ bedeutet. Damit ihr Erscheinungsbild auch direkt ziemlich gut beschrieben, denn es handelt sich um feine, vereinzelte, fadenförmige Wolken, deren Ränder größtenteils ausgefranst sind. Auch die Kondensstreifen, die Flugzeuge tagtäglich am Himmel hinterlassen, gehören in diese Kategorie. Cirruswolken kündigen in der Regel bei sonnigem Wetter das Aufziehen einer Warm- oder Kaltfront an.
Wie wird das Wetter in den Alpen in der nächsten Woche? Bei SnowTrex kann der Schneewetterbericht für jedes Reiseziel eingesehen werden:
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FAQ zu Wolken und Bergwetter
Was bedeuten Cumuluswolken für das Skiwetter?
Cumuluswolken, oft auch Schäfchenwolken genannt, bilden sich in einer Höhe von 2,5 bis 12 km und sind meist ein Zeichen für stabiles Hochdruckwetter, das für Wintersportler sonnige Bedingungen ohne Wetterumschwünge verspricht.
Wie beeinflussen Föhnwolken das Wetter im Skigebiet?
Föhnwolken, auch „Altocumulus lenticularis“ genannt, treten in einer Höhe von 3 bis 6 km auf und bilden sich bei Föhnwind. Auf der windabgewandten Seite des Berges kündigen sie oft sonniges Wetter an. In Gipfellagen können sie aber auch zu starken Windböen führen, die für Skifahrer gefährlich werden können. Rasch aufsteigende Föhnwolken sind dagegen oft ein Anzeichen für baldigen Regen oder Schneefall.
Auf welche Wetteränderungen müssen sich Skifahrer bei Gewitterwolken einstellen?
Das rasche Wachstum von kleinen Schäfchenwolken zu Gewitterwolken, auch Cumulonimbus genannt, weist auf einen bevorstehenden Wetterumschwung hin. Diese Wolken, die zwischen 500 m und 11 km hoch sind, signalisieren Blitz, Donner und mögliche Gefahren für Skifahrer auf den Pisten.
Wie ändern sich die Wetterbedingungen beim Skifahren, wenn sich Schichtwolken bilden?
Schichtwolken (Stratus), die sich in verschiedenen Höhen bis zu 5 km bilden können, trüben den Himmel langsam ein und verschlechtern die Sicht auf der Piste. Mittelhohe Schichtwolken, bekannt als Altostratus, kündigen häufig bevorstehende Niederschläge an.
Was heißt das Auftreten von Mammatuswolken für Wintersportler?
Mammatuswolken sind ungewöhnliche, sackförmige Wolkenformationen, die in einer Höhe von 5 bis 10 km auftreten und starke Turbulenzen und mögliche Unwetter ankündigen. Ihr Auftreten bedeutet für Skifahrer in den Bergen eine erhöhte Gefahr von plötzlichen Wetterumschwüngen.