Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte der SkischuheSkischuhtypen im ÜberblickSkischuhgrößen und Passform richtig verstehenFlex-Wert und andere technische MerkmaleWelcher Skischuh passt zu welchem Fahrertyp?Tipps zum Skischuhkauf – Worauf ist zu achten?Bootfitting: Skischuhe individuell anpassenPflege, Trocknung und HaltbarkeitFAQ zu Skischuhen
Die Geschichte der Skischuhe
- Die ersten Skischuhe waren modifizierte Lederschuhe, bevor Franz Heierling in Davos im Jahr 1885 die ersten speziell angefertigten Skischuhe entwickelte.
- Ab den 1950er-Jahren folgten Innovationen wie Gummisohlen, Absatzerhöhungen und Schnallenverschlüsse, die an neue Sicherheitsbindungen angepasst waren.
- Seit den 1970er-Jahren dominieren Kunststoffmodelle den Markt, denn sie ermöglichen mehr Kontrolle und führten zur Bezeichnung „Skistiefel“.
In Davos (Schweiz) fertigte Schuhmacher Franz Heierling im Jahr 1885 die ersten speziell entwickelten Skischuhe der Welt an.
Skischuhtypen im Überblick
- Im alpinen Skisport wird zwischen Hardboots für Abfahrten und Pisten sowie Tourenskischuhen für Aufstiege unterschieden.
- Hardboots bieten auf präparierten Pisten Stabilität und Kontrolle, während Tourenskischuhe zusätzlich für das Gehen und Klettern im Gelände ausgelegt sind.
Hardboots
Bei den Schalenschuhen oder den sogenannten Hardboots handelt es sich um den Klassiker unter den Skischuhen. Sie bestehen immer aus zwei Hauptelementen. Außen aus der harten Kunststoffschale und innen aus einem gepolsterten Innenschuh. Letzterer ist durch sein weiches, wärmendes Material und die große, gepolsterte Zunge maßgeblich für den Tragekomfort verantwortlich. Verschlossen werden die Hardboots in der Regel von vier, bei kleineren Modellen für Kinder von drei Schallen. Dazu kommt noch ein Klettverschlussriemen in Schienbeinhöhe. Wie gewöhnliche Straßenschuhe auch, werden moderne Skischuhe größtenteils als „Fronteinsteiger“ angeboten. Damit lösten sie in den 1990er-Jahren die „Heckeinsteiger“ ab. Hier ließ sich die komplette Außenschale hinten an der Ferse abklappen. Diese Hardboot-Modelle erleichterten zwar den Ein- und Ausstieg und brauchten durch ihre Konstruktion zum Verschluss nur eine Schnalle.Nach mehreren Jahren wurden die „Heckeinsteiger“ von den Herstellern durch die sinkenden Verkaufszahlen jedoch wieder aus den eigenen Angeboten gestrichen, ähnlich wie Softboots für Skifahrer. Anfang des neuen Jahrtausends hatten einige Produzenten zunächst Skischuhe mit besonders weichen Materialien nach dem Vorbild von Snowboardschuhen entwickelt. Und obwohl die Kundennachfrage nach bequemeren Alternativen zu den klassischen Skistiefeln vorhanden war, konnten sie sich bis heute nicht wirklich am Markt durchsetzen. Lediglich eine kleine Firma aus Österreich fertigt aktuell noch eine Art Hybridskischuh an. An dessen Front dienen lediglich eine große Schnalle und sonst nur noch ein Reißverschluss als Verschluss. Ähnlich wie es bei den Innenteilen von Tourenskischuhen der Fall ist.Freemotion Skischuh Ein & Austieg
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Tourenskischuhe
Bei Tourenskischuhen handelt es sich um eine Mischung aus Hard- und Softboots. Hergestellt werden sie speziell für Skibergsteiger. Weil das Material dem Nutzer bei der Abfahrt vom Berg die nötige Stabilität zur Kontrolle der Ski bieten muss, ist es den klassischen Skischuhen sehr ähnlich. Trotzdem sind auch die Unterschiede zu den anderen Modellen nicht zu übersehen. Zunächst bestehen sie aus zwei trennbaren Teilen. Dem Außenschuh aus hartem Kunststoff und dem weichen, herausnehmbaren und geschnürten Innenschuh. Eine griffige Profilsohle sorgt dazu für den nötigen Halt auf Felsen, Geröll und extrem steilen Schneehängen, die Skibergsteiger zu Fuß und mit auf den Rücken geschnallten Skiern überwinden müssen. Für diese Passagen benötigen Wintersportler in manchen Fällen auch Steigeisen. Angelegt wird die Spezialausrüstung über Hebelbindungen, die wiederum an festen Haltepunkten an den Tourenskischuhen fixiert werden.Tourenskischuhe bestehen aus dem gleichen Material wie klassische Hardboots, unterscheiden sich aber deutlich in ihrer Konstruktion.
Skischuhgrößen und Passform richtig verstehen
Das Mondopoint-System erklärt
Wenn es um die Ermittlung der Größe eines Skischuhs geht, dann müssen Wintersportler fast schon knobeln. Statt der normalen Maße von Alltagsschuhen wird bei Skischuhen nämlich der Mondopoint (MP) als Standardgröße angewandt. Hier handelt es sich zwar auch um ein genormtes System, allerdings wird hier die tatsächliche Fußlänge in Millimetern (mm) gemessen. Um den MP für den eigenen Fuß zu kalkulieren, braucht es aus diesem Grund nicht viel. Ein Blatt Papier und ein Stift reichen schon aus.So stellt sich der Skifahrer in Socken auf das Blatt und fährt mit dem Stift den Fuß rundherum ab. Im Anschluss wird der Umriss innen von der Fußspitze zur Ferse hin gemessen. Damit am Ende kein zu kleiner Skischuh gekauft oder geliehen wird, dürfen auf die ermittelte Länge noch fünf Millimeter aufgerechnet werden. Dieser Endwert wird im Anschluss schließlich auf den nächstgrößeren und damit passenden Mondopoint aufgerundet. Erwachsene, deren Fuß also 26,1 Zentimeter lang ist, addieren auf 26,6 Zentimeter und runden im Anschluss auf Mondogröße 27 auf.Skischuh Größentabelle
| Mondopoint (MP) | Schuhgröße EU | Schuhgröße UK |
|---|---|---|
| 15 | 24 | 7 |
| 15,5 | 25 | 8 |
| 16 | 25,5 | 8,5 |
| 16,5 | 26 | 9 |
| 17 | 27 | 9,5 |
| 17,5 | 28 | 10 |
| 18 | 28,5 | 10,5 |
| 18,5 | 29 | 11 |
| 19 | 30 | 11,5 |
| 19,5 | 31 | 12 |
| 20 | 31,5 | 12,5 |
| 20,5 | 32 | 13 |
| 21 | 33 | 1 |
| 21,5 | 34 | 2 |
| 22 | 34,5 | 2,5 |
| 22,5 | 35 | 3 |
| 23 | 36 | 3,5 |
| 23,5 | 37 | 4 |
| 24 | 37,5 | 5 |
| 24,5 | 38 | 5,5 |
| 25 | 39 | 6 |
| 25,5 | 40 | 6,5 |
| 26 | 40,5 | 7 |
| 26,5 | 41 | 7,5 |
| 27 | 42 | 8 |
| 27,5 | 43 | 9 |
| 28 | 43,5 | 9,5 |
| 28,5 | 44 | 10 |
| 29 | 45 | 10,5 |
| 29,5 | 46 | 11 |
| 30 | 46,5 | 12 |
| 30,5 | 47 | 12,5 |
| 31 | 48 | 13 |
| 31,5 | 49 | 13,5 |
| 32 | 49,5 | 14 |
Leisten
Bei Skischuhen bezieht sich der Begriff „Leisten” auf das Maß des Materials an seiner breitesten Stelle, dem Fußballen. Eines der wichtigsten Maße für einen perfekt sitzenden Skischuh, das aber nur auf wenigen wirklich sichtbar außen aufgedruckt ist. Je nach Schuhgröße, mit der sich die Länge der Sohle und die Passform verändern, wird am Ende der Leisten beschrieben. Angegeben wird der Wert in Millimetern (mm). Ein Skischuh mit einem Leisten von 100 mm ist damit genau zehn Zentimeter breit. Generell geben die Hersteller einen Leisten zwischen 92 mm und 105 mm an. Skifahrer mit einem schmalen Fuß finden in einem Skischuh mit 103 mm daher keinen guten Halt. Dagegen dürften Wintersportler mit einem breiten Fußballen mit einem zu engen Leisten von 96 mm wenig Spaß haben.Flex-Wert und andere technische Merkmale
Was bedeutet Flex bei Skischuhen?
Der Flex ist eine der wichtigsten Skischuh-Eigenschaften, da der Wert dessen Steifigkeit angibt. Hersteller geben den Flex ihrer Produkte auf einer Skala zwischen 60 und 150 an. Dabei gilt: Je geringer die Zahl, desto weicher ist der Skischuh. Abhängig ist der Flex-Grad von drei Faktoren: erstens von den verwendeten Materialien bei der Konstruktion der Außenschale und der Dicke des Kunststoffs. Zweitens von der Anzahl der Verschlussschnallen und der Stärke des Riemens am oberen Rand des Skistiefels. Und drittens von der Härte des gesamten Inneneinsatzes. Beim Kauf eines Skischuhs, egal ob neu oder gebraucht, gilt es für Wintersportler daher, genau auf den Flex zu achten und somit ehrlich das eigene Können einzuschätzen.Flex-Wert beim Skischuh: Welchen Flex brauchst du?
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Skischuh Flex Tabelle: Für Einsteiger, Fortgeschrittene & Profis
| Leistungsniveau | Damen | Herren |
|---|---|---|
| Anfänger/in | Flex von 60 bis 90 | Flex von 70 bis 90 |
| Freizeitskifahrer/in | Flex von 90 bis 110 | Flex von 90 bis 120 |
| Skiveteran/in | Flex von 110 bis 120 | Flex von 120 bis 130 |
| Leistungssportler/in | Flex ab 130 | Flex ab 140 |
Canting
Als Canting wird die Neigung des Skischuhs zwischen der Schale und dem Bein des Skifahrers bezeichnet. Um den optimalen Stand auf dem Ski und damit einen präzisen Griff der Stahlkanten im Schnee zu erreichen, ist es wichtig, die Schaftposition des Schuhs richtig einzustellen. Um den Winkel anzupassen, haben die meisten Skischuhe an der Außenseite in Höhe des Knöchels eine Schraube oder einen Drehregler. Für Wintersportler mit den bekannten X-Beinen muss der Schaft nach innen geneigt werden, während Skifahrer mit O-Beinen den Winkel nach außen verändern sollten.GripWalk und WTR
Neben der Passform ist auch die Bindungskompatibilität zu berücksichtigen. Neben den klassischen ISO-Alpinskischuhen sind heute vorwiegend GripWalk- und WTR-Modelle weit verbreitet. Sie erleichtern das Gehen durch ihre profilierte, abgerundete Sohle. Wichtig ist, dass Bindung und Skischuh zueinanderpassen. Obwohl moderne Bindungen oft mit mehreren Standards kompatibel sind, sollte man vor dem Kauf prüfen, ob die vorhandene Bindung geeignet ist.ISO
Wie viele Bauteile von Alltagsgegenständen sind auch die für Skischuhe genormt. In diesem Fall bezieht sich das auf die Sohle. Während Skistiefel für Alpinski unter ISO 5355 geführt werden, haben Skischuhe für Tourenski die ISO 9523. Durch die Normung der Skischuhe wird sichergestellt, dass die verschiedenen Modelle der Hersteller sicher in jede auf dem Markt erhältliche Skibindung einrasten. Denn auch die Bindungen müssen nach ISO-Norm gebaut werden.Welcher Skischuh passt zu welchem Fahrertyp?
Skischuhe für den Alpin-Bereich lassen sich grob in vier Kategorien einteilen. Über das Angebotsquartett werden fast alle Leistungsniveaus und Einsatzorte, wie Piste oder Tiefschnee, abgedeckt:- Einsteigern bietet sich die Kategorie Komfort an. Wie der Name schon sagt, „umschmeicheln“ die dicken und vor allem weichen Materialien des Innenschuhs hier den eigenen Fuß für Skischuhverhältnisse fast. Dazu hat die Außenschale einen geringen Flex und ist somit beweglicher.
- Erfahrene Skifahrer, die es auf verschneiten Hängen schon etwas sportlicher mögen, greifen am besten zum Allround-Material. Hier ist der Flex höher. Dadurch wird die Kraftübertragung auf die Kanten gesteigert und in der Folge die Skiführung verbessert. Auch die Polsterung ist innen noch vorhanden, weshalb beim Tragekomfort nur wenige Abstriche gemacht werden müssen.
- Wer es dagegen auf der Piste richtig sportlich mag, der greift zu einem Performance-Modell. Sowohl im Damen- als auch im Herrenbereich liegen dabei die höchsten Flex-Werte an. Durch die harte Außenschale und den dünnen Innenschuh werden die Bewegungen der Beine umgehend auf die Skikanten übertragen, wodurch einer direkten und rasanten Abfahrt nichts mehr im Wege steht.
- Abseits der präparierten Hänge cruist es sich im tiefen Pulverschnee dagegen am besten mit Freeride-Skischuhen. Wegen der Unebenheiten des zu befahrenden Geländes ist das ganze System für Powderfans sehr „weich“ abgestimmt. So ist der Flex-Wert entsprechend gering. Durch die dämpfenden Eigenschaften der Außenschale können harte Schläge oder Stöße abgefedert werden, was wiederum für ein angenehmes Fahrgefühl sorgt.
Für die Fahrt im Tiefschnee wählen Freerider am besten Skischuhe mit einem niedrigen Flex-Wert.
Tipps zum Skischuhkauf – Worauf ist zu achten?
Ist die Wahl dann auf den richtigen Skischuh gefallen, profitieren Wintersportler beim Kauf im Fachhandel von professioneller Beratung sowie von Anproben unter realistischen Bedingungen. Hier können auch direkt mehrere Modelle miteinander verglichen oder eine auf die Skischuhe abgestimmte Größenberatung durchgeführt werden. Online locken dagegen zwar oft bessere Preise, jedoch ist das Risiko von Fehlkäufen höher. Ein guter Kompromiss ist es, zunächst online zu recherchieren, aber vor Ort im Sportgeschäft anzuprobieren oder im Urlaub beim Skiverleih direkt einen Skischuh-Test zu machen und sie anschließend zu kaufen.Ambitionierten Hobby-Skifahrern oder Leistungssportlern, die bei der Wahl des Skischuhs wegen ihrer hohen Performance-Ansprüche ins Hochpreissegment greifen, bietet sich noch eine weitere Möglichkeit des Bootfittings. Statt Wärme wird hier ein Spezialschaum verwendet. Dieser wird von erfahrenen Bootfittern in den Schuh gefüllt, sodass der Innenschuh sich fast auf den Millimeter genau an den Fuß anpasst. Weil es sich bei diesem Verfahren um echte Maßarbeit handelt, kostet die Individualisierung entsprechend auch deutlich mehr als das thermische Bootfitting.Checkliste zur Auswahl der Skischuhe
- Skifahrer müssen hier immer einen Flex-Wert wählen, der zu ihrem Fahrkönnen passt.
- Mondopoint-Größe und Leistenbreite genau bestimmen.
- Die Unterschiede zwischen Damen-, Herren- oder Kindermodellen berücksichtigen.
- Immer die Bindungskompatibilität der Schuhe prüfen und dabei auf ISO, GripWalk oder WTR achten.
- Für die perfekte Passform immer auch Bootfitting und Einlegesohlen in Betracht ziehen.
- Wer es gemütlich mag, sollte Komfort-Features wie beheizbare Sohlen oder Thermoinnenschuhe prüfen.
Bootfitting: Skischuhe individuell anpassen
- Bootfitting ermöglicht die individuelle Anpassung von Skischuhen an die Fußform, was entweder per Hand- oder 3D-Messung, Thermoanpassung und gezielten Nachbearbeitungen gemacht werden kann.
- Der Fachhandel bietet den Vorteil einer professionellen Beratung und realitätsnaher Anproben, während Online-Käufe günstiger, aber risikoreicher sind.
- Für ambitionierte Skifahrer gibt es zudem ein hochpräzises Bootfitting mit Spezialschaum, das millimetergenaue Passformen ermöglicht, allerdings ist diese Methode deutlich teurer.
Kosten einer Skischuh-Anpassung // Wieviel kostet das Bootfitting?
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Pflege, Trocknung und Haltbarkeit
- Da das Material der Skischuhe kaum atmungsaktiv ist, sollten sie nach jedem Skitag gründlich getrocknet werden, am besten mit einem Skischuhtrockner oder auf der Heizung.
- Um die Hygiene zu gewährleisten und die Lebensdauer der Schuhe zu erhöhen, sollten die Innenschuhe von Hand gewaschen, frische Socken getragen und Schmutz, Salz und Schneereste entfernt werden.
- Zudem setzen viele Hersteller zunehmend auf nachhaltige Materialien und Reparaturservices, sodass hochwertige Skischuhe bei guter Pflege mehrere Jahre nutzbar bleiben.
Skiausrüstung richtig lagern - so übersteht dein Equipment den Sommer!
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