Was hat es mit dem mysteriösen Z-Wert auf sich? Worin unterscheiden sich Freeride-Bindungen von klassischen Alpinbindungen? Und warum ist es eigentlich positiv, wenn sich die eigene Bindung im Notfall plötzlich öffnet? Alle diese Fragen stellen sich Skifahrer, wenn sie sich mit ihren Skibindungen beschäftigen. Grund genug für SnowTrex sich mit dem Thema zu beschäftigen und zu zeigen, welche Skibindungssysteme es gibt und ihre Funktionen und Einstellungen zu erklären.
Was ist eine Skibindung und wie funktioniert sie?
Eine Skibindung ist das A und O, wenn es um eine sichere Verbindung zwischen Skischuh und Ski geht. Sie „bindet“ den Skischuh wortwörtlich an den Ski und kann den Fuß im Notfall aber auch gleichzeitig freigeben, um Verletzungen zu vermeiden. In modernen Sicherheitsbindungen rasten die Skischuhe im Vorderbacken und hinten im Fersenautomat ein. Sollte es zu einem Sturz kommen und die Krafteinwirkung einen individuell eingestellten Z-Wert überschreiten, löst die Bindung automatisch, wodurch Schuh und Ski getrennt werden.
Der Aufbau einer Skibindung besteht im Wesentlichen aus zwei Bindungsautomaten: dem Vorderbacken und dem Fersenautomaten. Beim Einsteigen wird zuerst die Schuhspitze in den Vorderbacken geschoben und dann die Ferse in den Fersenautomaten gedrückt, bis dieser einrastet. Der Fersenautomat ist dazu noch mit einer Skibremse ausgestattet. Die besteht aus zwei Metallarmen, die nach unten in den Schnee klappen und dort als Bremse wirken. Dadurch wird etwa verhindert, dass ein Ski nach einem Sturz unkontrolliert den Hang hinabrast.
Der Auslösemechanismus der Bindung funktioniert dabei in zwei Richtungen: Seitliche Drehungen des Skischuhs werden meist im Vorderbacken aufgefangen, während starke Vorwärtsbewegungen über den federnden Fersenautomat abgefangen werden. Am Ende hat hier jede Skidisziplin ihre eigenen Bindungsanforderungen. So braucht es etwa für präparierte Pisten eine andere Bindungskonstruktion als für Tiefschnee-Abenteuer oder lange Skitouren:
Skibindungstypen im Vergleich
Moderne Skibindungen sind extrem vielfältig, von der klassischen Alpinskibindung über spezielle Tourenbindungen hin zu robusten Varianten für Freerider und sogar den exotischen Telemarkbindungen. Doch worin liegen jetzt die Unterschiede und welche Skibindung eignet sich für welchen Einsatzbereich?
Alpinskibindung
Die Alpinbindung (Backenbindung) ist der Standard für Pistenskifahrer. Seit Jahrzehnten vertrauen Anfänger, Fortgeschrittene und Profis auf dieses bewährte Konzept: Vorn wird die Schuhspitze in die federnden Vorderbacken geschoben, hinten die Ferse in den Bindungsautomat gedrückt, und schon kann es losgehen. Durch die fixe Verbindung zwischen Skischuh und Ski wird viel Halt und Stabilität für ein sicheres Fahrgefühl auf präparierten Abfahrten gewährleistet.
Dazu sind sie auch mit Sicherheitsmechanismen ausgestattet. Zum einen löst die Bindung bei einem Sturz sowohl seitlich als auch vertikal aus, um den Schuh freizugeben und eine Verletzung zu verhindern. Die meisten Alpinskibindungen sind dabei mit Verbindungsstegen oder Bindungsplatten verstärkt, um die Kraftübertragung zu optimieren, und besitzen integrierte Skibremsen im Fersenautomat. Letztere graben sich bei einer Auslösung in den Schnee, damit der Ski nicht unkontrolliert weggleitet.
Tourenbindung
Für Wintersportler auf Skitouren und alle, die nicht nur bergabfahren, sondern auch aus eigener Kraft bergaufsteigen wollen, wurden spezielle Tourenbindungen entwickelt. Dabei zeichnen sie sich gerade für ihre Gehfunktion aus, wodurch im Aufstieg die Ferse vom Ski gelöst werden kann, während die Schuhspitze vorn fixiert bleibt. So wird eine natürliche Gehbewegung ermöglicht, bei der der Ski am Vorderfuß hängt, während die Ferse frei nach oben schwingen kann. Für die Abfahrt wird die Tourenbindung dann wieder in den Abfahrtsmodus versetzt, sodass die Ferse ähnlich wie bei der Alpinbindung fest einrastet.
Dabei können Tourenskifahrer grundsätzlich zwischen zwei Bauarten wählen: Rahmenbindung und Pinbindung. Bei der Rahmenbindung sind Vorder- und Hinterbacken durch einen starren Rahmen miteinander verbunden, der an der Skispitze gelagert ist und für den Aufstieg entriegelt werden kann. So wird es möglich, dass der gesamte Bindungsapparat mitsamt dem Schuh nach oben klappt und die Konstruktion einer Alpinbindung ähnelt. Der Nachteil liegt hier tatsächlich bei dem relativ hohen Gewicht.
Die Alternative ist die Pinbindung, bei der auf den durchgehenden Rahmen verzichtet und stattdessen auf kleine Pins an der Bindungsspitze gesetzt wird. Sie rasten dann in spezielle Einlässe am Tourenskischuh ein. Hinten hält ein gefederter Dorn oder Hebel den Schuh für die Abfahrt fest. Zum Aufstieg wird der Fersenautomat entweder weggedreht oder nach hinten geschoben, sodass die Ferse frei beweglich ist. Pinbindungen sind zwar leichter, funktionieren aber nur mit passenden Tourenskischuhen, die über Metallbuchsen für die Pins verfügen.
Freeride- und Freestylebindungen
Abseits der präparierten Pisten im Tiefschnee oder im Snowpark wirken oft deutlich höhere Belastungen auf die Ski. Und wenn Freerider Klippen hinunterspringen oder Freestyler über Kicker springen und Rails grinden, sind extrem robuste Bindungen. Daher zeichnen sich diese Skibindungen durch eine verstärkte Bauweise und hochwertige Materialien aus. Auf den ersten Blick können so selbst Laien den Unterschied zu normalen Pistenbindungen erkennen, da sie breiter, massiver und regelrecht bullig konstruiert sind.
Am Ende zeichnen sich Freeride- und Parkbindungen durch einen höher einstellbaren Z-Wert aus. Denn während Standardbindungen meist zu einem Auslösewert bis etwa 10 oder 12 reichen, liegt die Spanne bei Freeride-Bindungen häufig zwischen 14 oder gar 16. Damit lösen sie bei harten Schlägen oder Landungen etwa beim Freeriden deutlich später aus. Allerdings bedeutet ein hoher Z-Wert auch immer mehr Belastung für Material und Fahrer.
Telemarkbindungen
Eine ganz eigene Kategorie sind die Telemarkbindungen. Telemark-Skifahrer nutzen eine traditionelle Technik, bei der in der Kurve ein Ausfallschritt gemacht und das innere Knie weit nach unten gebeugt wird. Charakteristisch dafür ist die freie Ferse, ähnlich wie beim Tourengehen. Dadurch kommen hier auch klassische Alpinbindungen nicht infrage und es mussten spezielle Telemarkbindungen entwickelt werden.
Sie unterscheiden sich in zwei Systeme: Kabelbindungen und 3-Pin-Bindungen. Erstere verzichtet auf einen festen Fersenautomat, und stattdessen hält ein um die Ferse gespanntes Metallkabel den Schuh auf dem Ski. Die zweite Variante, die 3-Pin-Bindung, fixiert den Schuh dagegen über drei Metallstifte an der Vorderseite. Dafür haben Telemark-Skischuhe an der Fußspitze drei entsprechende Löcher oder Einkerbungen, die beim Einstieg auf die Pins gedrückt werden und so den Schuh vorn halten. Beide Systeme lassen die Ferse komplett frei beweglich, um die typischen Knieschwünge ausführen zu können.
Im Gegensatz zu Alpinskibindungen haben Telemarkbindungen allerdings keine Skibremse. Doch damit der Ski im Sturzfall nicht unkontrolliert ins Tal rutscht, sichern Telemarker ihre Ski daher mit Fangriemen am Bein.
Die Technik von Skibindungen verstehen
Skibindungen wirken auf den ersten Blick mechanisch und simpel, doch in ihrem Inneren verbergen sich feinjustierbare Einstellungen. Doch was bedeuten Begriffe wie Z-Wert, Anpressdruck oder GripWalk eigentlich?
Z-Wert: Was er bedeutet und wie er sich berechnet
Der Z-Wert, oft auch DIN-Wert genannt, bezeichnet einfach gesagt den Auslösewert einer Skibindung. Er gibt an, bei welcher Kraft die Bindung den Skischuh freigibt. Dieser Wert muss individuell auf den jeweiligen Skifahrer eingestellt werden, damit die Bindung im richtigen Moment auslöst und weder zu früh noch zu spät öffnet. Ist der Z-Wert zu niedrig eingestellt, kann es passieren, dass die Bindung bereits bei relativ geringer Belastung aufgeht, etwa beim Einsteigen in den Lift. Ist der Z-Wert dagegen zu hoch, löst die Bindung im Falle eines Sturzes eventuell gar nicht oder zu spät aus. In beiden Fällen steigt das Verletzungsrisiko deutlich.
Technisch begrenzt der Z-Wert das Drehmoment, das auf das Bein übertragen wird, und sorgt dafür, dass es nicht überschritten wird. Dafür ist in der internationalen Norm „ISO 11088“ festgelegt, wie dieser Auslösewert ermittelt werden muss, daher sprechen Experten auch vom DIN-Wert der Bindung.
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Doch wie wird der Z-Wert nun bestimmt? Wichtig sind hier zum einen das Körpergewicht und die Körpergröße des Skifahrers sowie sein Alter, die Skischuh-Sohlenlänge und das Fahrkönnen. Aus Gewicht und Größe wird zunächst ein Richtwert abgeleitet, der dann je nach Könnerstufe angepasst wird. Sportlich, aggressive Skifahrer benötigen in der Regel einen höheren Z-Wert als vorsichtige Fahrer. Außerdem muss der Z-Wert auch unbedingt dem Alter angepasst werden, weil Kinderknochen noch im Wachstum sind und bei älteren Wintersportlern die Knochenstabilität abnimmt. Daher wird für Skifahrer unter 10 Jahren und über 50 Jahren in den Berechnungstabellen meist eine Stufe niedriger angesetzt.
| Gewicht des Skifahrers (kg) | Größe des Skifahrers (cm) | Sohlenlänge unter 250mm | Sohlenlänge 251-270mm | Sohlenlänge 271-290mm | Sohlenlänge 291-310mm | Sohlenlänge 311-330mm | Sohlenlänge über 331mm |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 10-13 | 0,75 | 0,75 | |||||
| 14-17 | 1,0 | 1,0 | 0,75 | ||||
| 18-21 | 1,5 | 1,25 | 1,0 | ||||
| 22-25 | 1,75 | 1,55 | 1,50 | 1,25 | |||
| 26-30 | 2,25 | 2,0 | 1,75 | 1,5 | 1,5 | ||
| 31-35 | 2,75 | 2,5 | 2,25 | 2,0 | 1,75 | 1,75 | |
| 36-41 | 3,5 | 3,0 | 2,75 | 2,5 | 2,25 | 2,0 | |
| 42-48 | unter 148 | 3,5 | 3,0 | 3,0 | 2,75 | 2,5 | |
| 49-57 | 149-157 | 4,5 | 4,0 | 3,5 | 3,5 | 3,0 | |
| 58-66 | 158-166 | 5,5 | 5,0 | 4,5 | 4,0 | 3,5 | |
| 67-78 | 167-178 | 6,5 | 6 | 5,5 | 5,0 | 4,5 | |
| 79-94 | 179-194 | 7,5 | 7,0 | 6,5 | 6,0 | 5,5 | |
| über 95 | über 195 | 8,5 | 8,0 | 7,0 | 6,5 | ||
| 10,0 | 9,5 | 8,5 | 8,0 | ||||
| 11,5 | 11,0 | 10,0 | 9,5 |
Anpressdruck, Bindungsplatten und GripWalk
- Anpressdruck: Wenn Motorsportler und Wintersportler von Anpressdruck sprechen, dann meinen sie zwei gänzlich unterschiedliche Werte. Während der Begriff auf den asphaltierten Rennstrecken der Welt die Kraft meint, mit der die Autos mithilfe von aerodynamischen Anbauteilen durch den Fahrtwind auf die Strecke gepresst werden, üben Skifahrer Anpressdruck mit ihren Füßen aus. Genauer gesagt ist hier der Druck gemeint, mit dem der Skifahrer den Skischuh vom Fersenautomaten an der Spitze in die Vorderbacken der Bindung presst.
- Bindungsplatten: In den 1990er-Jahren feierten Carvingski ihr Comeback und mit ihnen die Bindungsplatten. Durch die Montage der Skibindungen auf den Platten können die Skifahrer die Taillierung der Ski besser nutzen. Das Resultat ist die Möglichkeit, engere Kurvenradien fahren zu können. Hier gilt: Je schräger der Wintersportler den Ski setzen kann, desto besser greift die Stahlkante in den Schnee. Dank des erhöhten Standes durch die Platte sind in den Kurven steilere Anstellwinkel möglich, bevor der Skischuh die Piste berührt und der Skifahrer wegrutscht. Deswegen greifen Spitzensportler für ihre Rennen zu höheren Platten. Wegen der steigenden Verletzungsgefahr sind die Bindungsplatten hier aber auf ein Maß von maximal fünf Zentimetern beschränkt. Hobby-Skifahrern steht dagegen eine Materialstärke zwischen 1,5 und zwei Zentimetern zur Verfügung.
- GripWalk: Eine neue Art Skischuhsohle ist der sogenannte Grip Walk. Dabei handelt es sich um Sohlen, die durch ihr verstärktes Profil aus Gummi eher denen eines Winterschuhs ähneln und damit dem Träger mehr Halt auf vereisten Parkplätzen oder rutschigen Après-Ski-Terrassen bieten. Durch die erhöhte Sohle passen Grip-Walk-Skischuhe allerdings nicht perfekt in ISO-genormte Bindungen. Daher benötigen Wintersportler mit diesen Skischuhen auch spezielle Grip-Walk-Bindungen, damit sie sicher auf den Ski stehen.
Skibindungen einstellen und warten
Eine Skibindung kann nicht einmal montiert und dann für immer vergessen werden, im Gegenteil. Stattdessen müssen sie regelmäßig überprüft und bei Bedarf neu eingestellt werden. Schließlich sind Skibindungen Bauteile, die mit der Zeit verschleißen und unter Materialermüdung leiden können. Und auch die Skifahrer selbst verändern sich, ob nun Gewicht, Größe oder das Fahrkönnen. Daher sollten Bindungen mindestens einmal pro Jahr, idealerweise vor jeder neuen Skisaison, durch einen Fachmann durchgecheckt werden.
- Regelmäßige Prüfung: Eine korrekt eingestellte Skibindung ist entscheidend für die Sicherheit eines Skifahrers auf der Piste. So können schon kleinste Abweichungen bewirken, dass die Bindung zu spät oder zu früh auslöst. Darum sollten Wintersportler ihre Bindung regelmäßig in einem Sportgeschäft oder beim Skiservice prüfen lassen. Im Zuge dieser Überprüfung justieren die Fachleute den Z-Wert anhand der aktuellen Körperdaten neu und testen ihn mit einem Messgerät. Zudem wird dabei auch der Zustand der Federmechanismen, der Gleitplatten und der Bindungsbacken kontrolliert.
- Körper und Schuhwechsel: Im Laufe eines Jahres kann sich vieles tun – man nimmt ein paar Kilo zu oder ab, Kinder und Jugendliche machen Wachstumsschübe durch. All das wirkt sich auf den erforderlichen Z-Wert aus. Deshalb sollte die Bindung spätestens zur neuen Saison neu eingestellt werden, um dem aktuellen Gewicht und der Größe zu entsprechen. Zudem spielt auch das Fahrkönnen eine Rolle. Am Ende muss auch immer nach einem Skischuhwechsel die Bindung neu eingestellt werden. Denn schon wenige Millimeter Differenz bedeuten, dass man den Z-Wert neu berechnet und die Bindung mechanisch an die andere Länge anpasst.
- Materialermüdung und Alter: Skibindungen halten viele Jahre, doch ewig jung bleiben sie nicht. So wirken in den Bindungen Federn und mechanische Bauteile, die permanent unter Spannung stehen. Mit der Zeit können sie daher an Spannkraft verlieren oder spröde werden. Diese Materialermüdung kann dazu führen, dass eine Skibindung nicht mehr exakt auslöst und so unzuverlässiger wird. Wer also Ski mit 10 bis 15 Jahre alten Bindungen besitzt, sollte diese vom Fachhandel auf Funktionsfähigkeit prüfen lassen und überlegen, ob ein Austausch sinnvoll ist.
- Selbst einstellen oder den Profi ranlassen? Grundsätzlich lässt sich der Z-Wert an jeder Bindung mit einem Schraubenzieher einstellen, genau wie die Sohlenlänge über Schrauben oder Schieber. Experten wissen aber, dass die richtige Einstellung einer Skibindung sicherheitsrelevant ist und deshalb von geschultem Personal durchgeführt werden sollte. Schließlich hat ein Fachmann die Prüfgeräte und die Erfahrung, um den optimalen Wert zu finden. Wer trotzdem selbst Hand anlegt, sollte äußerst sorgfältig vorgehen und die Skibindung im Anschluss im Zweifel zumindest einmal im Laden gegenchecken lassen.
Skibindungen und ihre Sicherheitsfeatures
Neben der reinen Halte- und Auslösefunktion haben Skibindungen auch noch weitere eingebaute Funktionen, die für Sicherheit und Komfort sorgen. Und dort tauchen immer zwei Begriffe auf: Skibremse und Fangriemen.
- Skibremsen schnappen beim Auslösen nach unten und bremsen den Ski im Schnee ab. Der große Vorteil: Das passiert automatisch, ohne Zutun des Skifahrers, und zuverlässig in nahezu allen Situationen auf der Piste. Die Bremsen sind so bequem, dass sie im normalen Fahrbetrieb gar nicht auffallen, aber im Notfall immer ihren Job tun.
- Fangriemen sorgen dagegen dafür, dass der Ski am Bein befestigt werden kann. Löst sich der Ski, also, hängt er weiterhin an dem Band und geht nicht verloren. Fangriemen werden vor allem bei Tourenskibindungen ohne Stopper eingesetzt sowie bei Telemarkbindungen. Ihr Vorteil liegt darin, dass auch Ski ohne Bremse nicht den Berg hinunterschießen können, was etwa in sehr tiefem Pulverschnee oder in abgelegenen Tourengebieten wichtig ist.
Die passende Skibindung finden
Am Ende bleibt hier für alle Skifahrer nur eine Frage: Welche Skibindung ist die richtige für mich? Die Antwort hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, die SnowTrex hier detailliert erklärt. Dabei lohnt sich zunächst ein Blick auf einige Schlüsselkriterien:
- Z-Wert: Hier ist es wichtig, dass sich auf der neuen Skibindung natürlich der benötigte Z-Wert einstellen lässt. Schließlich hat jede Bindung einen Minimal- sowie Maximal-Z-Wert, und wenn dieser für die benötigte Einstellung unterschritten wird, dann ist sie für einen Wintersportler natürlich nicht nutzbar.
- Gewicht: Die Masse der Bindung spielt besonders für Tourengeher und Freestyler eine Rolle. Wer seine Ski oft am Rucksack trägt oder jeden Gramm am Fuß spürt, schätzt hier selbstverständlich leichtere Bindungen.
- Längeneinstellbereich: Auch die Anpassungsfähigkeit der Bindung an verschiedene Skischuhsohlenlängen spielt bei der Wahl der Bindung eine Rolle. Wer nur mit einem festen Skischuh-Setup fährt, benötigt eine Bindung, die genau auf seine Sohlenlänge montiert ist. Soll die Bindung aber eventuell mit verschiedenen Schuhen funktionieren, ist ein größerer Verstellbereich praktisch.
- Kompatibilität: Nicht jede Bindung passt auf jeden Ski oder zu jedem Skischuh. So benötigen Skischuhe mit GripWalk-Sohlen eine andere Bindung als normale Skischuhe. Das gleiche gilt für Tourengeher wegen Inserts für Pinbindungen. Viele moderne Skibindungen sind heute aber Multinorm-kompatibel, sodass sie auch für mehrere Skischuhmodelle passen.
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Die richtige Bindung für Fahrstil und Terrain
- Pistenfahrer: Skifahrer, die hauptsächlich auf präparierten Abfahrten unterwegs sind, sind mit einer klassischen Alpinbindung bestens bedient. Sie bietet auch für Skianfänger ausreichend Sicherheit und Komfort. Oft haben solche Bindungen etwas niedrigere Z-Werte und weichere Auslöseeigenschaften, was für Neulinge ideal ist. Fortgeschrittene Skifahrer können dagegen zu hochwertigeren Alpinbindungen greifen, etwa mit Bindungsplatte für bessere Kraftübertragung beim Carven. Profis bevorzugen für das Carving in langen Radien und ein hohes Tempo steifere Racing-Bindungen.
- Freerider: Abseits der Pisten im Tiefschnee sind Freeridebindungen gefragt. Sie sind breiter gebaut und speziell darauf ausgelegt, in Verbindung mit breiten Ski optimale Stabilität zu gewährleisten. Dazu vertrauen Freerider hier Bindungen mit sehr hoher Auslösekraft, also einem Z-Wert zwischen 12 und 16, damit sich die Ski nicht lösen, wenn mal eine harte Landung ansteht. Manche Freerider setzen hier aber gelegentlich auch auf Hybridbindungen oder sogar Rahmenbindungen mit Fangriemen, die sowohl im Skigebiet als auch für kleine Aufstiege taugen.
- Freestyler: Freestylebindungen sind im Grunde Alpinskibindungen, die besonders robust und elastisch sind. Damit eignen sie sich für Sprünge, Slides und rückwärts (switch) fahren im Snowpark. Wichtig ist dabei, dass das Material eine hohe Stoßdämpfung und einen zurückversetzten Einstellwert hat, damit bei Rotationen in der Luft oder unsauberen Landungen nicht gleich die Bindung aufspringt. Viele Parkfahrer schwören auf Modelle mit rotierender Ferse oder speziellen Dämpfungselementen, die den Auslösemechanismus verzögern.
- Tourengeher: Für klassische Skitouren abseits der Lifte führt kein Weg an einer Tourenbindung vorbei. Dabei stehen Skifahrer dort vor der Wahl, wenn sie eher aufsteigen oder mehr abfahren wollen, und zwar zwischen Pin- und Rahmenbindungen. Genuss-Tourengeher und Anfänger sind oft mit einer robusten Rahmenbindung glücklich, da diese intuitiv zu bedienen ist und ein alpines Fahrgefühl bietet. Sportliche Tourengeher greifen dagegen fast immer zur Pinbindung wegen des Gewichtsvorteils und der besseren Gehbewegung.
- Telemarker: Hier ist es ganz klar, dass für diese spezielle Art des Skifahrens nichts anderes geht, als eine spezielle Telemarkbindung. Mit Kabel oder 3-Pin und dazu passenden Telemark-Skischuhen.
Die Geschichte der Skibindungen
Am Anfang war ein Lederriemen. So lässt sich der älteste „Vorfahre“ der modernen Skibindungen, wie Wintersportler sie heute kennen, wohl am verständlichsten beschreiben. Um das Jahr 1840 herum wurden Ski in der norwegischen Provinz Telemark nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern langsam auch als Sportgerät genutzt. Für den richtigen Halt stiegen die Einheimischen mit ihren noch sehr rudimentären Skischuhen einfach in die festgenagelten Schlaufen. Diese wurden zunächst aus Birkenwurzeln und später aus Leder hergestellt. Und während die Fußspitze so erst relativ lose fixiert war, ließ sich die Ferse immer noch nach oben und wieder nach unten bewegen. Dieser Bewegungsablauf wird heute bergan weiter beim Skibergsteigen und bergab beim Telemarken angewandt. Namensgebend war die norwegische Wiege des Skisports auch für den charakteristischen Ausfallschritt bei der Landung im Skispringen, den Telemark.
Im Jahr 1894 entwickelte der Norweger Fritz Huitfeldt die Skibindungen mit der einzelnen Schlaufe weiter und installierte erstmals ein Zeheneisen zur Fixierung der Füße auf den Ski. Dabei war der halbkreisförmige Metallhaken an den Zehen so konstruiert, dass sich daran Lederriemen befestigen ließen. Sie führten an der Sohle bis zur Ferse, wo sie zusammengebunden wurden. Ein Konzept, das bis in die 1930er-Jahre der Industriestandard blieb. In diesem Zeitraum wurde die Grundkonstruktion Schritt für Schritt weiterentwickelt. Etwa durch die Einführung von Schnallen, Stangen und Platten aus Metall. Für eine deutlich verbesserte Skiführung sorgte 1932 die Idee des Schweizers Guido Reuge, den Fersenriemen durch ein Kabel zu ersetzen. Eine Metallfeder stellte die Verbindung zur am Ski fixierten Fußspitze her und sorgte für eine gleichmäßige Spannung, auch dann, wenn sich der Fuß in der Bindung bewegte.
Der Urvater der heutigen Sicherheitsbindungen kam 1937 auf den Markt. Nachdem er sich beim Skifahren die Beine gebrochen hatte, wollte Hjalmar Hvam weitere Verletzungen verhindern. So entwickelte der Norweger eine Bindung mit einem Metallclip, der in eine Kerbe in die Skischuhsohle passte. Im Falle eines Sturzes löste sich der Schuh durch die Drehung aus dem Pin. Dadurch kam es zur Trennung zwischen Fahrer und Ski. Eine weitere Evolutionsstufe im Bereich der Skibindungen bildete 1950 die sogenannte „Look Nevada“-Zehenbindung. Um den Skischuh zentral auf dem Ski zu halten, schob sich dieser an der Spitze in eine halbkreisförmige Klammer, die über eine Feder in den Bindungsapparat auf dem Ski eingespannt wurde.
Dank dieser Konstruktion konnte die Klammer nach außen rotieren, wenn die seitliche Beschleunigung bei einem Sturz einen gewissen Widerstand überschritt, und so den Skischuh freigeben. Große Hersteller wie Marker übernahmen schließlich das Design und entwickelten es weiter. Das Resultat war 1960 die Markteinführung der ersten modernen Fersen-Zehen-Bindung. Sie verdrängte die traditionellen Kabelbindungen bis zum Ende des Jahrzehnts komplett aus dem alpinen Wintersport. Zunächst fertigten die Hersteller die neuen Bindungen aus Metall. Schrittweise integrierten die Konstrukteure aber immer mehr Kunststoffteile in ihre Produkte. So entstanden am Ende die Sicherheitsbindungen, wie wir sie im 21. Jahrhundert auf den Pisten in den Alpen und in anderen Skigebieten auf der ganzen Welt kennen.
FAQ zu Skibindungen
Welche Arten von Skibindungen gibt es?
Im alpinen Bereich unterscheidet man hauptsächlich drei Arten von Bindungen: Alpinbindungen für den Pisteneinsatz, Tourenskibindungen für Skitouren sowie Telemarkbindungen für die Telemarktechnik. Daneben gibt es spezialisierte Unterkategorien wie Freeride-Bindungen, eine robustere Form der Alpinbindung für Geländefahrten, und Freestyle-Bindungen für Park und Pipe. Außerhalb des Alpinskis existieren zudem eigene Systeme, etwa Langlaufbindungen, die jedoch nach einem komplett anderen Funktionsprinzip arbeiten.
Wie funktionieren Skibindungen?
Skibindungen verbinden den Skischuh fest mit dem Ski, lösen sich aber bei einem Sturz automatisch. Der Schuh wird vorn im Vorderbacken und hinten im Fersenautomat eingerastet. Überschreiten die Kräfte den individuell eingestellten Z-Wert, öffnet sich die Bindung: Der Schuh löst sich seitlich oder nach oben und trennt sich vom Ski, um Verletzungen zu verhindern. Gleichzeitig aktiviert sich die Skibremse, damit der Ski nicht wegfährt. Im normalen Fahrbetrieb überträgt die Bindung alle Bewegungen sicher auf den Ski. Moderne Sicherheitsbindungen existieren seit den 1960er-Jahren und wurden stetig weiterentwickelt.
Was ist der Z-Wert?
Der Z-Wert einer Skibindung gibt an, bei welcher Krafteinwirkung sie auslöst. Er wird individuell eingestellt und hängt vom Gewicht, der Größe, dem Alter, dem Fahrkönnen und der Schuhgröße des Skifahrers bzw. der Skifahrerin ab. Ein niedriger Z-Wert sorgt für ein frühes Auslösen und ist somit ideal für leichte Personen oder Anfänger. Ein hoher Z-Wert hingegen hält die Bindung länger geschlossen, was für schwere oder sportliche Fahrer sinnvoll ist. Nur ein korrekt eingestellter Z-Wert gewährleistet, dass sich die Bindung im richtigen Moment öffnet und Verletzungen verhindert. Daher sollte der Z-Wert regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden.
Können Skifahrer ihre Bindungen selbst einstellen?
Grundsätzlich können Skifahrer ihre Bindungen selbst einstellen, da sich der Z-Wert und die Sohlenlänge mit einem Schraubenzieher oder Inbusschlüssel verstellen lassen. Dennoch ist dies für Laien nicht empfehlenswert, da falsche Einstellungen die Sicherheit stark beeinträchtigen können. Fachgeschäfte verfügen über Prüfgeräte, mit denen sich der Auslösewert exakt kontrollieren lässt, was zu Hause nicht möglich ist. Wer selbst Hand anlegt, sollte sich daher strikt an Tabellen und Anleitungen halten und die Bindung anschließend von einem Profi überprüfen lassen. Kleine Anpassungen, etwa bei neuen Schuhsohlen, sind möglich, doch die Endkontrolle durch Fachpersonal bleibt unerlässlich, um Unfälle zu vermeiden.
Welche Skibindung passt zu welchem Fahrstil?
Die passende Skibindung hängt vom Fahrstil und Einsatzbereich ab. Für das klassische Pistenskifahren sind Alpinbindungen ideal, da sie sicheren Halt und eine einfache Handhabung auf präparierten Pisten bieten. Freerider und Offpiste-Fahrer sollten dagegen stabile Freeride-Bindungen mit einem höheren Z-Wert wählen, da diese auch Sprünge und Tiefschnee meistern. Freestyler wiederum greifen zu besonders robusten Bindungen, die harte Landungen im Snowpark abfangen. Tourengeher benötigen Tourenbindungen mit freier Ferse. Rahmenbindungen sind für eine bessere Abfahrtsleistung geeignet, Pinbindungen für lange Aufstiege. Telemark-Fahrer benötigen spezielle Telemarkbindungen mit dauerhaft freier Ferse. Fachhändler helfen dabei, anhand von Gewicht, Technik und Ski die optimale Bindung zu finden.